Über die mediale Aufrüstung zum potenziellen Public Viewing der Sitzung, die nur dazu führte, dass die überschaubare Zahl der Interessierten draussen im Regen warten musste, bis sie ins Rathaus durfte habe ich ja bereits berichtet. Nun aber zum Thema Grundschule.

Ein großer Coup sollte es wohl werden, das Wolkenschloss des Bürgermeisters.

Die Ouvertüre: Eine Mischung aus Horrorszenario und Vorwürfen an den Gemeinderat.

Der Gemeinderat würde dem Verfall der Grundschule tatenlos zusehen. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall: Durch alle Fraktionen kamen Aufrufe, die Instandhaltung nicht so schleifen zu lassen, doch leider blieben diese oft ohne Wirkung. Könnte das etwas mit der Aussage des Bürgermeisters, nachdem der Gemeinderat seine erste Seifenblase mit der Sanatoriumswiese hatte platzen lassen, er würde in dieser Sache nichts mehr machen, das soll der Gemeinderat tun, zu tun haben? Man weiß es nicht. Ich jedoch finde solche Aussagen eines Bürgermeisters unwürdig. Aber sie würde einiges erklären. Auch die Verärgerung vieler Kolleg*innen.

Zur besseren Nachverfolgung ist hier die Präsentation aus der öffentlichen Sitzung als pdf und die uns zur Verfügung gestellte Präsentation als Powerpoint mit etwas anderen Parametern.

Leider wurden nach der Vorstellung nur wenige Meinungen gehört, da vom GR Walterspiel der Antrag zur GO auf Beendigung der Diskussion gestellt wurde, welcher angenommen wurde. Übrigens auch vom Bürgermeister, der sich vermutlich darüber im Klaren war, dass er nicht Besser aus diesem Tagesordnungspunkt herauskommen konnte. Ob nun die Eltern, die extra hierfür ins Rathaus gekommen waren und im Regen ausgeharrt hatten, war offensichtlich irrelevant.

Ich verstehe, dass bei den oft überfrachteten Tagesordnungen die Kolleg*innen gerne für eine Verkürzung stimmen, jedoch empfinde ich es als unangebracht, wenn ein Gemeinderatsmitglied, nachdem es lange gesprochen hat, den anderen die Redezeit verwehrt. Das hat nicht viel mit Demokratie zu tun, eher mit dem Wunsch zeitig nach Hause zu kommen.

Aber, wen es interessiert, was ich noch anzubringen gehabt hätte, der*die kann es ja hier nachlesen:

Zunächst der Vorwurf, den ich selbst schon fast nicht mehr hören kann: Es ist schlechter Stil, den Bürger*innen Hoffnungen zu machen, wenn noch gar nichts untersucht ist.

Das war so beim Ratsbegehren zum Antennenfeld und das ist hier so.

Fangen wir mit ein paar Kleinigkeiten an: Allein die Zeit für das Verfahren mit Prüfung von Förderungen ist utopisch. Ich erinnere an die neue Ortsmitte. Als ich 2014 in den Gemeinderat kam dachte ich mir, ich müsse mich nicht mehr einarbeiten, weil das Projekt nach 10 Jahren doch schon in der Endgeraden sein müsste. Weit gefehlt: nochmal 5 Jahre hat es gedauert. Und das war ein Projekt, der Bürgermeister will drei Projekte auf einmal stemmen. Zuzüglich Bauhof, Feuerwehr Pentenried und laufenden Projekten. Ach ja, wenn es nach ihm ginge auch noch einer Neuausweisung an Gewerbeflächen. Wer soll das alles bearbeiten?

Aber gut.

Im Gegensatz zur Grundschule wurde unser Rathaus bereits saniert. Und es uns als baufällig mit Verweis auf ein lockeres Geländer zu verkaufen ist schon eine Nummer. Wir sollen also ein voll funktionsfähiges Gebäude abreissen. Da bedankt sich das Klima. Und die Gemeindekasse. Ich hoffe mal, die Abrisskosten sind in den 6 Mio für das neue Rathaus schon inkludiert.

Dann bauen wir, schon wieder mal entgegen eines Bürgerbegehrens, aufs Manhartgrundstück/ die Maibaumwiese.

Bisher haben wir noch keinen cent eingenommen oder Förderung erhalten.

Jetzt bauen wir die Grundschule. Schön und gut. Das soll quasi nächstes Jahr beginnen. Und 15 Millionen kosten. Die alte Schule reißen wir entgegen Expert*innen-Meinungen ab ( z.B. unser ehemaliger Bauamtsleiter und unsere Architekten im Gemeinderat sprachen sich für eine Sanierung aus). Aber leider sieht sich der Bürgermeister als größter Experte auf allen Gebieten. Und möchte offensichtlich dringend in seiner Amtszeit etwas bauen.

Und nun kommt das Glanzstück: Wir verkaufen das Grundschulgrundstück. Laut der Aussagen des Bürgermeisters ist es zwischen 8.000 und 10.000 qm groß und bringt zwischen 19 und 24 Millionen ein. Das sind mal geschmeidige 2.400 EUR pro qm. Da bleibt zu hoffen, dass die aktuell leicht sinkenden Preise wieder hoch gehen. Und dass auch wirklich jemand das Grundstück kaufen will.

Dass der Bürgermeister bei diesen Preisen in seinem gern zitierten Nachhaltigkeits-Dreiklang das „sozial“ schon weggelassen hat, verwundert da nicht. Denn wo er beim letzten Entwurf noch von erschwinglichem Wohnraum, sogar sozialen Wohnungsbau gesprochen hatte, geht es jetzt ganz klar um Luxuswohnungen.

Hoffentlich haben die Luxuswohnungskäufer keine Luxusautos, denn die Erschließung über die Pentenrieder Straße könnte etwas stockend sein. Wer von uns ist nicht schon mal mit dem Auto oder dem Fahrrad an der schmalen Unterführung gestanden oder hat gebetet, dass es auch diesmal nicht zu eng ist? Das wird bestimmt ein Spaß so zwischen 7:30 und 8:30, wenn Eltern, Lehrer*innen, Schulkinder und die sagen wir mal 150 Neu-Kraillinger*innen sich aufmachen durch die Unterführung. Und arbeiten müssen die da sicher alle, bei den Preisen.

Das waren nur mal ein paar Überlegungen, die mir gestern ad hoc in der Sitzung eingefallen sind. Wir hatten ja auch keine Vorlage und hätten, wenn es nach dem Bürgermeister gegangen wäre, allein auf seine, leider ziemlich unfundierte und auf Show ausgelegte Präsentation hin, auch noch einen Beschluss fassen sollen. So geht das halt einfach nicht.

Zu guter Letzt muss ich aber noch was nettes sagen, denn diesen Entwurf werde ich mit viel mehr Wohlwollen als den letzten ablehnen. Zumindest ist die Sanatoriumswiese raus aus dem Ringtausch. Aber solche Zahlenspiele und Jonglierereien kann ich mit meinem eigenen Geld machen, aber nicht mit den Steuergeldern meiner Bürger*innen.

Und ich zitiere jetzt mal die ehemalige GR-Kollegin Zwissler: „Diese Grundschule haben wir auch ohne Gewerbegebiet gebaut, da muss es doch möglich sein, sie jetzt zu sanieren.“

Ich fürchte, hier werden den Eltern Hoffnungen gemacht, die auf keinen Fall zeitnah erfüllt werden können und vermutlich in dieser Form gar nicht. Und klar ist: Der Gemeinderat war mehrheitlich nicht angetan. Denn das Thema ist zu wichtig um damit Politik machen zu wollen.

 

Zuallererst: Es hat sich schon wieder gelohnt, Gemeinderätin zu sein.

Ich durfte nämlich im Trockenen sein, im Gegensatz zu rund 15 Bürger*innen und der Presse, die während der vorgelagerten nicht öffentlichen Sitzung das Rathaus nicht betreten durften, da die Türe zum Ratssaal nicht geschlossen werden konnte. Warum? Weil wohl jemand auf viel Öffentlichkeit gesetzt hat und versucht hat zu mobilisieren? In Anbetracht der nicht sehr aussagekräftigen Tagesordnung muss es auch aus dem Rathaus gekommen sein, denn es waren viele Zuhörer*innen zum TOP 8: Schulsanierung / Neubau; Optionen der Gemeinde Krailling  erschienen, der ohne irgendwelche Unterlagen erschien. Also konnte niemand wissen, ob es ein langer oder kurzer Punkt ist und was den besprochen werden soll.

Wer auch immer jedoch versucht hat, viele Leute zu mobilisieren hat mit viel größerem gerechnet: denn die Türe zum Ratssaal konnte nicht geschlossen werden wegen einer umfangreichen Installation um die Sitzung nach aussen übertragen zu können.

Ein schöner Reinfall für die wenigen, die dann letztendlich kamen: Für die hat der Ratssaal locker gereicht, aber sie mussten im Regen warten. Großmannssucht vor Bürger*innenfreundlichkeit würde ich das nennen.

Aber zu diesem Tagesordnungspunkt blogge ich noch separat, der lohnt einer genaueren Betrachtung. Daher erstmal der Rest:

Am 27.09.2022 hat unsere Fraktion einen Antrag gestellt, die Sanatoriumswiese unter zu verpachten, damit sie Teil des Bayrischen Vertragsnaturschutzprogramms werden kann. Das würde der Gemeinde nicht nur ein paar tausend Euro sparen, sondern auch viel Arbeit im stets überlasteten Bauamt. Auf Anfrage im Dezember 2022 hatte der Bürgermeister zwar schon mal angefragt, es aber dann liegen lassen. Klar, zu viel Naturschutz ist halt auch nicht gut. Wissen wir ja schon.

Ein Hoffnungsschimmer: Er hat am Mittwoch gleich schriftlich zugesagt, sich zu kümmern.

Auf jeden Fall hat den Bund Naturschutz nun selbst alle Maßnahmen getroffen und könnte nach über einem Jahr also pachten….wenn es die Gemeinde noch auf die Reihe bringt. Laut VNP muss es im Januar los gehen. Mal sehen, wir hoffen, es klappt. Auch kleine Einsparungen helfen doch, oder?

Wir hatten zudem im Rahmen der letzten Anfrage im FSK zu den Kosten des Ratsbegehrens auch gebeten, mal die Ausführungen der Rechtsberatung zu sehen, weil sie war ja mit rund 1.700 EUR nicht ganz billig,. Vielleicht kommt es ja im FSK.

Weiterhin wollte ich gerne wissen, wie es denn mit dem Raum für Vereine im Betreuten Wohnen in der Margaretenstr. weitergeht: Es ist ja schön, wenn die Vereinen einen 15-EUR-Essensgutschein bekommen, aber besser wäre schon, sie hätten einen Raum, wo sie sich treffen könnten. Da bleiben wir natürlich dran, denn das war ein zentraler Punkt als wir über dieses Projekt beschlossen hatten.

Und dann müssen wir leider die Zukunftsfähigkeit des Beschlusses zur Kraillinger Baumpflege in Frage stellen. Ich habe versucht, das  ohne großen Antrag anzustoßen, denn, ganz ehrlich, ich hatte mit die Tätigkeit als Gemeinderätin nicht als Fulltimejob und Kontrollorgan für den Bürgermeister vorgestellt. Keine*r von uns übrigens.

Denn klar, ganz kurzfristig gedacht ist fällen billiger als pflegen. Aber wenn dann ordentlich nachgepflanzt werden soll, wird es schnell sehr viel teurer: Bäume wachsen immer schlechter an, brauchen viel mehr Wasser und Pflege und selbst dann ist Erfolg nicht gewährleistet. Unter Umständen muss 2 oder 3 Mal nachgepflanzt werden. Von der Klimabilanz spreche ich dabei gar nicht, und das wo wir uns doch einstimmig dazu bekannt haben, unsere Beschlüsse auch im Hinblick auf Klimafreundlichkeit zu prüfen. Den Antrag dazu gibt es hier.

Zwei Infos zur Mobilität gab es auch:

Demnächst kommt „Miles“ nach Krailling, ein carsharing-Konzept. Das finde ich gut, auch wenn es nicht nach Pentenried, Frohnloh und die KIM kommt.

Und weitere Probleme mit dem „Ruhenden Verkehr“: Beim großen Wintereinbruch letzte Woche konnten einige Straßen nicht geräumt werden, weil sie zugeparkt waren. Sehr unschön und es wird wohl zu saisonalen Halteverboten kommen.

Ansonsten möchte die Gemeinde wegen der schlechten Haushaltslage versuchen aus dem Zweckverband der weiterführenden Schulen austreten. Wir haben im FSK beschlossen, dass die Verwaltung sich diesbezüglich informiert. Statt diesen Beschluss einfach vom Gemeinderat bestätigen zu lassen, muss er natürlich weit schärfer formuliert werden mit Drohungen und Worst Case Szenarien. Auch wenn dem die Mehrheit des Gemeinderats gefolgt ist, so finde ich, man muss nicht schon mit einer Anfrage mehr Porzellan zerschlagen als nötig. Denn Krailling hat nunmal keine weiterführende Schule und Bildung kostet halt Geld.

Die gesamte Tagesordnung gibt es hier

Das Protokoll vom 28.11.2023 hier

Zunächst hier die Tagesordnung.

 

Da werde ich doch glatt angesprochen, warum ich heute so freundlich bin.

Ich bin eigentlich gar nicht so freundlich eingestellt, denn die Sitzung beginnt eine halbe Stunde früher und ich habe mit vielen Kolleg*innen hart um den Beginn 19:30 gekämpft, weil wir alle berufstätig sind und der Gemeinderat ist halt ein Ehrenamt.

Und ich habe auch nicht so freundlich begonnen. Denn zuallererst wollte ich gerne ein neu zu berufenes Mitglied im Stiftungsrat für die Kraillinger Bürger- und Rotkreuzstiftung persönlich kennenlernen wollte, wenn ich es entsende. Also gleich mal verschoben.

Dann das Seniorenbeirats-Dilemma, zu dem eigentlich alles gesagt ist in diesem Leserbrief

Klar ist es ärgerlich, wenn man sich um ein Ehrenamt bewerben will und dann an Formalia scheitert. Aber es ist schon auch so, dass es klar in der Setzung geregelt ist, welche Voraussetzungen es für die Bewerbung gibt. Und gerade die Damen Wolf und Sanftl hätten das den Mitbewerber*innen schon sagen können.

Jetzt haben wir also die Wahl verschoben. Auf den 19.02.2024. Hoffentlich sind jetzt alle zufrieden und beim nächsten Mal läuft es besser.

Spannend für mich ist immer die Vorstellung des Kraillinger Asyl-Koordinators, und ich bin wie immer für eine Verlängerung seines Vertrags, aber das ist nicht öffentlich…bis zur nächsten Sitzung. Es bleibt also spannend.

ÖPNV gibt es auch nicht öffentlich, aber dafür einige Anträge.

Beim Antrag der FDP merkt man schon, dass in deren Köpfen die Grenzen zwischen Politik und Wirtschaft sehr fließend sind. Denn natürlich kann die Gemeinde nicht eine Informationsveranstaltung für einen privaten Anbieter ausrichten.

Andererseits, es geht um erneuerbare Energien, hier Photovoltaik, das finde ich ja an sich gut. Nur Lobbyismus mag ich nicht. Und was eine gute Kommunalpolitikerin ist, die macht auch aus Wenig etwas: Zur nächsten Bürgerversammlung gibt es für Firmen und Vereine die Möglichkeit, sich zu präsentieren und für die Bürger*innen die Möglichkeit sich zu informieren. Über die Energiewende. Das finde ich gut. Der Bürgermeister auch. Ist halt so. Antragsänderung einstimmig angenommen ;-)

Unser Antrag zum Glück auch. Dazu gibt’s nen eigenen Artikel zum Antrag, der erfreulicherweise auch angenommen wurde.

Ebenso wie die Anträge von CSU und FBK, zu Grundstücksverkäufen und einem Bericht vom Seniorenbeirat.

Der Rest ist Schweigen, also NÖ .

 

Spannende Themen zur kommunalen Wirtschaftspolitik und örtlichem Gewerbe nebst leckeren Faschingskrapfen gibt es hier

Da habe ich ganz vorbildlich meine Fragen an die Verwaltung und den Bürgermeister im Vorfeld abgegeben.  Das möchte ich der geneigten Leserschaft nicht vorenthalten. Auch die Antworten nicht.

  1. Welche Kosten sind bisher im Rahmen für das geplante Ratsbegehren angefallen? Insbesondere Druck- Werbe und Anwaltskosten.
  2. Wie sah die Abrechnung für das Kraillinger Lexikon aus? Wie hoch war das Defizit, das die Gemeinde übernommen hat?
  3. Bitte teilen Sie uns im Hinblick auf die Personalgewinnung mit, wie neue Angestellte gefunden werden (Anzeigen Print, Anzeigen online, etc.) und welche Kosten hierfür anfallen.

Besonders schön waren die Antworten zu 1.

Es fielen laut erster Antwort an 1.760 EUR für Werbung, 3.700 EUR für Druck und bisher keine Anwaltskosten. Dubios. Die Fragestellung wurde doch angeblich genau geprüft. Naja, offensichtlich nicht gut, sonst wäre das Ratsbegehren am 08.10. nicht vom Ferienausschuss kassiert worden. Aber trotzdem, ob das dann, wenn es umsonst war, auch gratis war?

45 Minuten später: Nein, es war nicht kostenlos, es war nur auf einer Kostenstelle, die trotz vorab gestellter Frage nicht geprüft wurde. 2.350 EUR.

Summa summarum: 6.810 EUR. Ganz schön viel für nix.

Bei 2. wurde sich noch mehr gewunden. Obwohl das Kailling Lexikon ein echt großer Wurf ist. Dazu gibt’s sogar ein nettes Video

Da hat unsere Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit einen Haushaltsrest spendiert und damit gut investiert. Also 6.500 EUR für eine tolle Broschüre. Da finde ich, hat der Gewerbeverband Krailling einen echten Maßstab gesetzt. Danke dafür!

Der Punkt 3. war dann wieder recht spannend: Ursprung war, dass mich eine Bürgerin angesprochen hat, weil die Bewerbung eines Familienmitglieds sehr harsch am Telefon zurück gewiesen wurde. Damals wußte der Bürgermeister auf Rückfrage, wer das war: Jemand externes. Den es nach Aussage heute nicht gab. Es wird immer dubioser.

Aber meine Lieblingsfrage zum Thema sparen kam von meiner Kollegin Dr. Kaiser: In Anbetracht des Abstimmungsverhaltens des Bürgermeisters erlaubte sie sich erneut die Frage, wie der er sich Einsparungen vorstellt, wenn er alle Vorschläge ablehnt. Gute Frage, leider wieder keine Antwort.

Durchweg mal wieder eine sehr durchwachsene Sitzung mit wenig Einsparungen. So wird das nix mit dem ausgeglichenen Haushalt und auch nix mit meiner Zustimmung, das Tafelsilber aka Grundstücke zu verkaufen.

Entgegen der Berichterstattung des Merkur zum letztjährigen Haushalt der Gemeinde habe ich diesen nicht abgelehnt, weil zuwenig Geld für Umweltschutz eingestellt war, sondern in Anbetracht der Gemeindefinanzen zu viel. Und unnötig.

Denn statt die überzogene Gebäudehöhe in B-Plan zum KIM-Sportplatz zu korrigieren und damit die Verschattung des Waldwiesenvögelchen-Habitats einfach zu vermeiden, wurden 750.000 EUR eingestellt für eine CEF-Maßnahme, deren Erfolg mitnichten sicher ist. Wenn sie keinen Erfolg hat, wird nicht gebaut. Zumindest nicht so hoch. Und wenn es zu hoch ist, muss vermutlich rückgebaut werden. Aber, wenn das doch dem B-Plan entspricht, ist dann nicht die Gemeinde regress-pflichtig? So ganz genau konnte mir die Frage bisher niemand beantworten, oder wollte es nicht.

Nunja, jetzt ist die CEF Maßnahme im Gange und ich bekomme wöchentlich Anfragen von Bürger*innen, warum das ganze Biotop zerstört wird….da muss ich dem wohl nachgehen. Hier also der Antrag.

Und so sieht es vor Ort aus:

Ein bisschen Altöl…

Ein bisschen verdichteter Boden…

…und Amphibien-Schutzzäune ohne Wirkung

Heute war ich in meiner Rolle als stellvertretende Vorsitzende des BN Krailling unterwegs. Da geb ich mein Parteibuch an der Tür von Wartaweil ab ;-)

Das ist selbstverständlich und in diesem Fall auch kein Problem.  Denn hier sind unsere Ziele sehr ähnlich.

Nichts destotrotz suchen wir natürlich als BN den Dialog mit allen demokratischen Parteien, denn die Welt kann keine*r alleine retten.

Am Donnerstag haben wir geplant, was wir 2024 besser machen wollen, intern aber auch nach aussen.

Ein guter Austausch. Und ich habe gelernt, warum ich mich dem BN Starnberg so verbunden fühle: Wir werden beide nächstes Jahr 50 :-)

Zum Programm des BN werde ich hier gerne weiter informieren. ISt je eine gute Sache!

Gerechtigkeit hört nicht beim Menschen auf. Und wenn wir eine gute Zukunft für uns alle wollen, müssen wir auch wirklich alle meinen.

Meistens fallen jedoch die Lebewesen, die eben keine Menschen sind, da oft ganz zu Beginn der Überlegungen raus. Das ist schade und es beraubt uns zudem guter Lösungen für Probleme, die uns alle existenziell betreffen.

Klimaschutz ohne Tierschutz denken ist nur halb gedacht: Nachweislich ist die Massentierhaltung ein Kernproblem der Treibhausgas-Emission und Reduzierung beim Fleischkonsum wäre ein Teil der Lösung. Mehr noch als Verkehr, nur so am Rande.

Soziale Gerechtigkeit geht nicht einher mit industrieller Tierhaltung: Selbst wenn es den Hartgesottenen egal ist, wie viel Leid hinter ihrem täglichem Stück „Freiheit“ steckt: Gesund ist Fleisch aus industrieller Massentierhaltung nicht und so lange wir dieses System aufrecht erhalten, werden Leute mit weniger Geld auch weniger Gesundheit haben. Von Arbeitsbedingungen in solchen Betrieben mag ich nicht reden. Wer sich Tieren gegenüber schlecht verhält, tut das meistens auch gegenüber Menschen.

A propos Gesundheit: Wenn ich eine Katzenschutzverordnung will, ist das natürlich, um Tierleid zu mindern. ABER: Diese wilden Katzenkolonieen sind Brutstätten für Seuchen aller Art. Willkommen Zoonosen!

Das sind nur drei Beispiele, warum ich für Tierrechte eintrete.

Ach ja, das heisse Eisen Tierschutz und Landwirtschaft: Liebe Leute, erinnert Ihr Euch an „Benzin muss 5 Mark kosten“, „Wir dürfen uns nicht von fossilen Energien abhängig machen“? Kann erweitert werden. Ja, ich weiss, niemand mag Gscheidhaferln. Aber wir Grüne hatten halt schon oft recht und haben dafür doppelt Schelte bekommen: Wenn wir es gesagt haben und wenn es umgesetzt wurde. Klar, Veränderung ist nicht leicht, vor allem, wenn uns allenthalben vorgegaukelt wird, sie impliziere Verschlechterung. Aber ich halte es mit Lampedusa: “ Es muss sich alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist“ Aber: noch schlimmer ist eine Veränderung, auf die man nicht vorbereitet wurde. Und das passiert leider immer wieder und wir Grüne sind in der Rolle der Kassandra.

Darum finde ich, wir müssen auch unliebsame Forderungen offen kommunizieren. Und zwar laut, damit sich die Menschen darauf einstellen können. Auch die Landwirt*innen.

Denn, egal wie sehr auf der Populismusschiene geschrien wird “ Rettet Berta vor dem Schlachthaus“: Die Anbindehaltung ist ein Relikt ohne Zukunft. Und ja, wir brauchen Lösungen für Kleinbauern. Aber die Lösung ist auch nicht der Kleinbauer, der seine Tiere leiden lässt. Nur weil’s klein ist, ist es nicht zwingend auch gut. Das gilt auch für regional. DAs ist komplex, da braucht es halt komplexe Lösungen. Und die wollen wir. Wir wollen Landwirt*innen unterstützen, die sich auch Tierrechten verpflichtet fühlen und die sanktionieren, denen das am Hintern vorbei geht.

Da kann jede*r gewinnen. Man muss es nur wollen.

Anreize schaffen. So wie es Union und FDP doch immer fordern. Anreize dafür, dass es auch noch in Zukunft gut läuft und nicht irgendwann nur noch die großen die Umstellung schaffen. Das gibt es mit uns.

Wir können nicht die Tatsachen verändern, aber wir können dafür sorgen, dass wir mit den Tatsachen gut umgehen können.

Das ist unser Ziel. Das ist mein Ziel. Im Tierschutz und auch sonst.

Unser rühriges Regionalmanagement München Südwest e.V. hatte gestern einen tollen „Walk-Shop“ organisiert.

Das war ziemlich genau der Weg, den Johannes und ich vor einigen Monaten bei unserem Inklusionsspaziergang genommen hatten. Wer den nochmal anschauen mag. HIER

Die meisten Punkte haben sich gedeckt, aber ich habe auch noch spannende Informationen zur Freilegung des Georgenbachs, zu „Sea & the City“ (was ich als Aktion nicht so gelungen fand, aber die Folgen, wie zum Beispiel die Umwidmung von Teilen des Parkplatzes vorm Bayrischen Hof, die geblieben sind finde ich schon gut) und warum manchmal das Bodenleitsystem da ist und manchmal nicht bekommen.

In Starnberg waren wir, weil die Stadt Starnberg Modellkommune im Projekt der Bayerischen Staatregierung „Bayern Barrierefrei 2023“ ist. Im Rahmen des Projekts wurde ein Konzept zur Barrierefreiheit entwickelt.

Das Ziel der Staatsregierung mit BB23 wäre es gewesen, Bayern bis 2023 im gesamten öffentlichen Raum barrierefrei zu machen. Durch die Konzepte der Modellkommunen sollte der Bedarf der bayerischen Kommunen abgeschätzt und Erkenntnisse für das weitere Vorgehen gewonnen werden.

Wir konnten sehen, was sich in Starnberg seit Erarbeitung des Konzepts 2014 bis heute getan hat.

Umgesetzt wurden:

  • Barrierefreies Seebad
  • Barrierefreie Umgestaltung des Georgenbachweges mit Blindenleitsystem
  • Tutzinger Hof Platz – Barrierefreie Bushaltestelle, Verbesserung der Begehbarkeit des Pflasterbelages
  • Barrierefreier Geh- und Radweg entlang der Rheinlandstraße – Vorplatz Gymnasium mit Blindenleitlinie
  • Wittelsbacher Straße -Barrierefreier Ladeneingang
  • Barrierefreier Umbau der Hanfelder Straße (von der Metzgerei Scholler bis zur Kreuzung am Tutzinger-Hof-Platz)
  • Barrierefreier Umbau der Bahnhofsstraße (Seufzerberg)
  • Campusgelände Ferdinand-Maria-Straße: Barrierefreier Zugang mit behindertengerechtem Parkplatz am Hirschanger
  • Barrierefreier Umbau des Zugangs zum Schlossgarten
  • Grundschule Ferdinand Maria: Einbau behindertengerechtes WC
  • Aufzug für das Gymnasium
  • Ausstattung öffentlicher Gebäude mit Induktionsanlagen für Nutzer mit auditiven Einschränkungen

Wir konnten sehen: die barrierefreie Umgestaltung des Georgenbachweges mit Blindenleitsystem, den Tutzinger Hof Platz, den barrierefreien Umbau der Hanfelder Straße (von der Metzgerei Scholler bis zur Kreuzung am Tutzinger-Hof-Platz) und der Bahnhofsstraße (Seufzerberg). Zudem die Maximiliansstr. und die Kaiser-Wilhelm-Str. (bei letzterer ist noch Luft nach oben :-) )

Nach dem Spaziergang, an dem auch unsere Kraillinger Bauamtsmitarbeiterin für Stadtplanung, Frau Weiß, teilgenommen hat, gab es noch einen Workshop in der Schloßberghalle, dessen Ergebnisse ich asap hier nachreichen werde.

Das freut mich als Kraillinger Gemeinderätin sehr, denn unser Job ist es doch, den Ort für ALLE nutzbar und erlebbar zu machen, egal wie man zur neuen Ortsmitte steht.

 

Wenn schon kein Mandat, so zumindest Sankt Martin. So habe ich mir das gedacht und gerne bei der Denk Mit Kita in Wangen zugesagt.

Das war ein großes Spektakel mit Feuerwehr und vielen Kindern.

Nebenbei habe ich, mal wieder, gesehen, dass ohne Feuerwehr wenig läuft, auch wenn das Gerätehaus langsam zu klein wird fürs Fahrzeug und die Umkleide in einem Container untergebracht ist.

Samira und ich danken recht herzlich für die Einladung und die Brotzeit!