Frauenrechte sind Menschenrechte.

Das beginnt bei gleichwertigen Lebensbedingungen, wie beispielsweise gleichem Lohn für gleiche Arbeit oder der Sichtbarkeit in der Sprache. So lange bei „Drei Chirurgen sitzen am Tisch“ die meisten Menschen das Bild von drei Männern im Kopf haben, funktioniert ein generisches Maskulin eben nicht.

Solange Periodenarmut oder ranzige Toiletten Mädchen auch bei uns den Weg zur Schule erschweren, können wir nicht von gleichen Chancen reden.

So lange ein Equal-Pay-Day im März oder gar noch später erreicht wird, sind Frauen im Berufsleben nicht gleichberechtigt.

Aus dem Gender-Care-Gap wird durch schlechtere Karriereaussichten und Teilzeit der Pay-Gap und später ein gewaltiger Gender-Pension-Gap. Altersarmut ist überwiegend weiblich.

Catcalling und sogar handfeste Übergriffe bleiben wohl auch in diesem Jahr ein fester Bestandteil der Lebens vieler Frauen und Mädchen, auch nach der Verschärfung des Sexualstrafrechtes 2016.

Keiner einzigen betroffenen Frau ist übrigens geholfen, wenn Taten medial und in der öffentlichen Diskussion je nach Täter entweder empörte Fackelumzüge und den Ruf nach „aller Härte des Gesetzes“ nach sich ziehen (z.B. Silvester 2016/Köln) oder schlicht als Folklore abgetan werden (Wies’n, jedes Jahr/München). Opfer für die eigene politische Agenda zu instrumentalisieren hat zu aller Letzt die Stärkung der Frauenrechte zum Ziel.

„Nein heißt nein“ ist ein guter Schritt auf dem Weg zu „nur ja heißt ja“, vor allem, weil Täter seltener im Park lauern als dass sie ein Teil der Familie oder sogar der Partner sind.

Jeden Tag versucht ein Mann in Deutschland seine Partnerin oder Expartnerin zu töten und an beinah jedem dritten Tag gelingt es einem. So lange Femizide, also Morde an Frauen, in den Medien als „Beziehungstragödien mit tödlichem Ausgang“ verharmlost werden, haben wir noch einen weiten Weg zur Gleichberechtigung.

Wohin man auch schaut: Immer noch ist der Mann fast überall das Maß aller Dinge. In der Medizin, im Produktdesign, in der Quartiersplanung.
Männer sind überall selbstverständlich präsent, während Frauen sich die wenigen übriggebliebenen Nischen hart und nicht selten noch gegeneinander erkämpfen sollen und müssen: in der Kultur, in der Politik, in den Betriebsvorständen.

Also, liebe Freundinnen und Freunde, Ärmel hoch gekrempelt und los. Vom Meckern allein wird nichts besser und wir haben echt viel zu tun!

Diesen Weg möchte ich mit Ihnen/ Euch zusammen gehen. Nicht, weil ich Männern etwas wegnehmen möchte, sondern weil eine gerechte Welt eine glücklichere Welt ist.