Heute endlich mal eine erfreuliche Gemeinderatsitzung: Es geht um den Friedhof und eines meiner Herzensthemen fiel auf fruchtbaren Grund. Ich bin große Freundin der Baumbestattung und der Urnenbestattung auf einer Wildblumenwiese.

Dazu haben wir eine gute Präsentation gesehen, in der gezeigt wird, wie wir unseren Kraillinger Friedhof langfristig den Bedürfnissen unserer Bürger*innen anpassen können und dabei eine parkartige Atmosphäre mit neu zu pflanzenden Bäumen schaffen können. Ich war erst zwei Mal auf unserem Friedhof und beide Male blieb mir die sengende und stehend Hitze in Erinnerung.

Jetzt freue ich mich schon. Wobei, ganz klar: So ein begrünter Friedhof ist kein Ersatz für viele gerodete Hektar Wald im Falle einer Gewerbegebietserweiterung!

So sind die Überlegungen

Mein Beitragsbild ist übrigens eine Orchidee, die wir auf der Sanatoriumswiese gefunden haben. Wer weiß, vielleicht wird unsere Wiese ja auch irgendwann so hochwertig.

Ich habe jetzt einen Tag gebraucht, um meine Gedanken zu sortieren. Eine Nacht mit wenig Schlaf und vielen Gedankenspielen.

Aber von Anfang an. Ich war eingeladen zur Kandidierendenbefragung von Fluglärm e.V. Einer Bürgerinitiative in Gilching, die sich kritisch mit dem Sonderflughafen Oberpfaffenhofen auseinandersetzt. Ansich ein schöner Termin, den ich eigentlich nur mit unserem Wahlprogramm hätte bestreiten können. Klar, ich teile die Forderungen eher im Hinblick auf die Klimakatastrophe, die und blüht, wenn wir nicht schnell viel ändern, aber ich teile sie und unterstütze den Verein gerne in seinem Streben nach mehr Transparenz und weniger Flugbewegungen. Erst recht wenn es regemäßig Ultrakurzflüge nach Augsburg oder zum Flughafen in Erding sind.  Das braucht’s doch wirklich nicht!

Aber deswegen hätte ich keine schlaflose Nacht gehabt. Nein. Kurz vor Beginn der Veranstaltung kam der nicht geladenen AFD Kandidat nebst Entourage in den Gilchinger Rathaussaal und setze sich in die erste Reihe. Unschön.

Aber, als dann die Kandidierenden begrüßt und auf die Bühne gebeten wurden, stand er auf, sagte er sei auch Kandidat und ging mit.

Und nun ist guter Rat teuer. Wie verhält man sich jetzt am besten? Ich möchte nicht mit dem Veranstalter tauschen: Entweder korrekterweise den Eindringling von der Bühne verweisen und einen sicheren Eklat provozieren oder gute Miene zum bösen Spiel machen. Michael Rappenglück tat Letzteres. Und nun war die Entscheidung an mir: Aufstehen und gehen, wie ich es im ersten Impuls wollte und riskieren, als Hysterikerin, die nicht mit anderen Meinungen umgehen kann zu scheinen, oder professionell durchziehen und immer wieder darauf hinweisen, dass Antidemokraten anwesend sind. Ich habe mich für Letzteres entschieden und meine Positionen vertreten. Aber mit der AFD auf einer Bühne.

Und so schön die Veranstaltung war, so klar mir ist, dass wir mit anderem Verhalten eine gesprengte Veranstaltung, vielleicht einen Polizeieinsatz riskiert hätten, der Ekel bleibt.

Habe ich nun wirklich dazu beigetragen, die AFD wieder ein Stückchen  normaler scheinen zu lassen? Mir ist klar: Ich wäre alleine von der Bühne gegangen und der Faschisten-Parteikollege wäre mit allen sitzen geblieben. Das wäre es auch nicht gewesen. Ich erinnere mich, wie es in Gauting gewesen ist, als die SZ beim Podium die AFD nicht eingeladen hat und diese des Hauses verwiesen werden mussten. Naja, bei der SZ ging es um Politik im allgemeinen, da war auch der AFD Eklat ein dem Format entsprechendes Thema. Gestern wäre der Fluglärm völlig vom Tisch gewesen. Die AFD hätte sich in der rechten Opferrolle präsentiert und hätte auch gewonnen gehabt.

Ich hatte explizit im Vorfeld abgeklärt, wer eingeladen ist. Sonst hätte ich abgesagt, aber mit so viel Unverfrorenheit hatte ich nicht gerechnet. Wir müssen nun gemeinsam eine Strategie finden, denn so etwas will ich nicht mehr erleben.

Ich bin auch enttäuscht von einem Linken Kandidaten, der wegen Kleinigkeiten mich angeht und den neoliberalen Turbokapitalisten völlig außen vor lässt. Das habe ich ihm gesagt. Offensichtlich, wenn man den unten verlinkten Artikel liest, hat es ein wenig gefruchtet. Auch meine regelmäßige Aussage, dass mir die ÖDP einfach nach rechts zu offen ist, bestätigt der Artikel.

Aber das alles macht nicht das perfide Vorgehen des Demokratiefeindes wett, der für seine Show gerne die Veranstaltung platzen lässt, bei der er eigentlich so interessiert an den Inhalten ist, dass er unbedingt auf’s Podium will.

Aber jetzt erst recht. Ich habe gelernt, ich muss mich noch besser vorbereiten, denn so etwas darf nicht mehr passieren.

Hier ist der Artikel der SZ 

Und falls sich jemand erbost über „Demokratiefeind“, „Faschisten-Parteikollege“ oder das Beitragsbild, so möge die Person hier, hier und hier nachlesen. Das ist alles vom Gesetz gedeckt. Es ist ein „an Tatsachen anknüpfendes Werturteil“ und die schönen Artikel hab ich alle vom Kirchentag.

 

Die Wärmewende bewegt die Menschen, auch in Weßling. Trotz sommerlicher Hitze fanden gut 50 Interessierte Bürgerinnen und Bürger Ihren Weg in den Pfarrstadel statt zum nahegelegenen See.

Das nahm unser recht junger Ortsvorstand Weßling zum Anlass, eine entsprechende Veranstaltung zu konzipieren. Nicht Parteipolitik, sondern Inhalte sollten im Vordergrund stehen, so wie ich übrigens grüne Politik allgemein verstehe. Damit kann man dann den Leuten automatisch auch die Ängste nehmen und ihnen zeigen, dass die Grünen ihnen nicht das Heizen verbieten, ihnen das Haus nehmen oder sie im Winter frieren lassen wollen. Das wollen wir wirklich nicht.

Und das Konzept ging auf: Der Pfarrstadl (und das ist keine ganz kleine Location) war gut gefüllt mit interessierten Bürgerinnen. Auch solchen, die sonst nicht auf grüne Veranstaltungen gehen würden. Das weiss ich: meine Nachbarn waren da ;-)

Manuel als  ausgebildeter Energieberater weiß genau worum es geht und das merkt man auch an der gelungenen Referentenauswahl:

Mit den Fachreferenten Arne Kruft, GIH Bundesvorstand Technik & Weiterbildung Gebäudeenergieberater Ingenieure Handwerker – Bundesverband e.V. der kurzweilig und gut verständlich das Thema Wärmepumpe-Heizungstausch behandelte und Gerd Mulert – Vorstandsvorsitzender Energiegenossenschaft Fünfseenland e.V. der ergänzend zum Thema Kommunale Wärmeplanung und Nahwärmenetze sprach konnten alle Fragen geklärt werden. Und es gab viele Fragen.

Bis auf eine: Wann wird denn das Argelsrieder Feld an die Geothermie angeschlossen. Diese Frage ging an den 2. Bürgermeister, der hier fairerweise keine festen Termine nennen wollte, da das noch nicht endgültig feststeht.

Für mich war es wieder sehr lehrreich und ich bin begeistert, wie gut der OV diese Veranstaltung organisiert hat. Ich gebe ehrlich zu, anfangs hätte ich mir ein bisschen mehr Politik gewünscht, aber ich revidiere das gerne: Liebe Susanne, lieber Manuel, lieber Hans: Ihr habt alles richtig gemacht und ich hoffe, wir können gemeinsam eine kleine inhaltliche Nachlese aufbereiten, damit diejenigen, die nicht da waren, die Informationen auch bekommen können. Denn, ich habe schon viele solche Veranstaltungen besucht, aber so kurzweilig und verständlich war es noch nie. Und diesen Mehrwert sollten wir mehr Menschen zur Verfügung stellen.

Nach gestern weiß ich mal wieder, dass ich in der richtigen Partei bin und auch der frischgebackene zweite Bürgermeister von Weßling, dem ich hiermit nochmal herzlich gratuliere, konnte nicht meckern.

Ach ja: Energie gehört auch in Bürgerhand, dafür setzt sich Gerd Mulert seit vielen Jahren ein. Danke dafür!

Wenn der OV Gauting zum Unterschriftensammeln ruft, bin ich gerne dabei. Gerade bei einem Thema, das so wichtig ist.

Und dessen Wichtigkeit und Angemessenheit viele noch nicht kapieren.

Wie lange ist es her, dass man erst mit 21 volljährig war? Wie lange mussten Frauen die Einwilligung des Vaters oder des Gatten bringen, um arbeiten zu dürfen? Das war auch immer ein Aufschrei und jetzt ist es normal und gut so.

Die Jugendlichen werden immer früher ins „echte Leben“ geworfen, sind politisch wie schon lange nicht mehr und werden für Fehler der Politik bezahlen müssen, wie noch nie.

Also, gesteht ihnen doch bitte zu, auch ein wenig teilhaben zu dürfen, am politischen Prozess.

Es ist entscheidend, dass junge Menschen die Möglichkeit haben, an politischen Entscheidungen teilzunehmen und ihre Interessen und Bedürfnisse vertreten zu können. Durch Partizipationsrechte können sie ihre Meinung ausdrücken und aktiv an demokratischen Prozessen teilhaben. Ich sehe es als Chance, jungen Menschen Verantwortung und Beteiligungsbewusstsein zu vermitteln, was für ihre persönliche Entwicklung und die Gesellschaft insgesamt von Vorteil ist.

Ich hoffe sehr, dass Vote 16 ausreichend Unterstützung findet. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Stimme zu erheben und sich politisch einzubringen, unabhängig von Alter oder anderen Merkmalen.

Und wer Angst um seine Pfründe hat, der sollte sich mal überlegen, warum.

Krailling braucht mehr Gewerbe. Braucht Krailling mehr Gewerbe? Und wenn ja, wie viel?

Am 13.06.2023 wurde in einem rasanten Ritt, es war eine Stunde angesetzt, über die Durchführung eines Ratsbegehrens beschlossen. Das Begehren ist, die KIM um 1/3 zu erweitern. Zusätzlich zu den noch nicht vergebenen Flächen am Sportplatz und der unvorhersehbaren Entwicklung im Tanklager.

Zunächst die Formalia. Die Fragestellung wurde auf Antrag von Ricarda Weimar geändert, sodass nicht mehr der Greenwashing-Part über ein Ökokonto Wald vorangestellt wird, sondern das eigentliche Begehren um 7 ha weitere Gewerbeflächen:

Die Fragestellung des Ratsbegehrens lautet also  „Sind Sie dafür, dass 7 ha des gemeindeeigenen ehemaligen Antennenfeldes als Erweiterung unseres Gewerbegebietes KIM zur Finanzierung der Erfüllung kommunaler Pflichtaufgaben entwickelt und 15 ha als zukunftsfähiger Wald (Ökokonto Wald) ertüchtigt werden?“

Zur Finanzierung der Erfüllung kommunaler Pflichtaufgaben. Das könnte man schon mal genauer betrachten. Sollen, wie beim Sportplatz und dem Verkauf des Gebäudes in der Elisenstraße auch hier die Erlöse den unausgeglichenen Verwaltungshaushalt sanieren? Wenn ich als Kommune Vermögen veräußere, muss ich auch Vermögen schaffen. Das wurde offensichtlich bei der Gründung der KIM nicht ausreichend getan. Wobei wir schon ein sehr schickes Feuerehrhaus haben.

Die kommunalen Pflichtaufgaben wachsen jedoch mit der Kommune, inwieweit das eingerechnet ist, wurde uns bisher nicht erklärt. Wir haben in Krailling bereits einen eklatanten Mangel an Kinderbetreuungsplätzen, Pflegeplätzen und natürlich an Wohnraum. All dies wird aber bei einem größeren Gewerbegebiert vermehrt benötigt. So etwas sollte doch im Vorfeld wenigstens mit einem groben Konzept dargestellt werden. Auch wie der Verkehr bei mal schnell 1000 neuen Mitarbeiter*innen geregelt werden soll. Wie sollen Pentenrieder- und Römerstraße das bewältigen? Vom Durchgangsverkehr in den Orten ganz zu schweigen.

Das alles wird übrigens im neutralen Informationsblatt der Gemeinde nicht erwähnt.

Auch nicht, dass die ersten Einnahmen erst in ein paar Jahren fließen (Verkaufserlöse) und wann, wenn überhaupt, die Gewerbesteuer sprudelt steht in den Sternen. In Anbetracht der Überlastung unserer Verwaltung sehen wir nicht, wie diese Aufgabe zusätzlich zu den jetzt schon nicht zu bewältigenden, angegangen werden soll. Vielleicht durch Personalaufstockung und damit weiterer Erhöhung der Ausgaben?

Was nicht in den Sternen steht ist, wie sich solche Projekte auf den Klimawandel auswirken. Desaströs. Wir entscheiden also zwischen Mehr Verkehr, höherem Wohnungsdruck, knapperen Kinderbetreuungsplätzen und der Chance auf Mehreinnahmen einerseits  und dem Schutz unserer Lebensgrundlagen andererseits.

Wir Grüne halten dieses Projekt für schlichtweg verantwortungslos und kurzsichtig und werden zum Schutz unserer Bürger*innen und zum Wohl der Gemeinde dagegen halten.

Denn, wohin hat uns unser Gewerbegebiet den geführt? Dazu, vernünftige Rücklagen zu schaffen? Nein. Im Gegenteil: Als die Gewerbesteuer einbrach, zerplatzte unser Haushalt wie eine Seifenblase. Zukunftsfähig ist es, mit dem auszukommen, was man hat. Das müssen wir alle.

Und wer nun nach einem Beispiel verlangt: Im Haushalt 2023 sind 750 000 EUR für eine CEF- Maßnahme. Das ist eine ökologische Ausgleichsmaßnahme, wenn man den Lebensraum geschützter Arten zerstört. Die wäre hinfällig gewesen, hätten wir die überdimensionierten, erlaubten Gebäudehöhen für die Bebauung des Sportplatzes angemessen angepasst. Das wäre ein kleiner administrativer Akt gewesen, der Grundstückspreis wäre nicht gesunken und Käufer gäbe es auch und 750 000 Euro wären gespart gewesen. Aber nein: höher, weiter, schneller….koste es was es wolle.

Die Krönung war nun die Bürgerversammlung, in der den Bürger*innen sogar das Recht abgesprochen wurde, sich selbst ein Bild von der Fläche zu machen, über die sie beschließen sollen. Wenn es alles stimmt, was in der Information steht, wovor scheut sich das Rathaus? Transparenz hat sich der Bürgermeister Haux auf die Wahlfahnen geschrieben, die nun schmutzig, zerfleddert und fast nicht mehr zu erkennen am Fahnenmast seiner Amtszeit hängen.

Zum Abschluss noch ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit, die Gründungszeit der KIM: Im Rahmen des massiven Eingriffs in die Landschaft wurde den NaturschutzverbändenMitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts umfangreicher Naturschutz der umliegenden Flächen zugesagt. Während die Pläne zum KIM inzwischen mehr als realisiert wurden, warten wir auf die Unterschutzstellung der wertvollen Biotopflächen seit 30 Jahren! Das Antennenfeld wurde beim Kauf 2017 als potenzielle Ausgleichsfläche und Trittsteinbiotop im Biotopkomplex des Kreuzlinger Forstes erworben, obwohl bereits jahrzehntealter Wald, der naturschutzfachlich allenfalls optimiert werden könnte. Ein günstiger Kaufpreis ließ dieses Ziel jedoch als gut realisierbar erscheinen, nachdem auch Ausgleichsflächen der Gemeinde nur unzureichend zur Verfügung stehen. Die Zustimmung zum Kauf der Waldflächen auf dem Antennenfeld erfolgte nicht, wie jüngst fälschlich vom Bürgermeister behauptet, als potenzielle Erweiterungsfläche des KIM, sondern gezielt im Hinblick auf naturschutzfachliche Ziele, als potenzielle Ausgleichsfläche für Bauvorhaben der Gemeinde auf geeigneteren Flächen. Das widerspricht den Aussagen der wertlosen Flächen, die entweder bebaut oder aufgewertet werden müssen. Das zu Beurteilen wird natürlich aus o.g. Gründen für die Bürger*innen schwer.

Wir raten zu großer Vorsicht bei solch undurchsichtigen Plänen und zu einem klaren NEIN.

Einen guten und sehr detaillierten Bericht gibt es bei Unser Würmtal 

Ebenfalls berichtet hat Hallo München und die SZ

 

 

Seniorinnen und Senioren engagieren sich ehrenamtlich in ihren Gemeinden und Quartieren und haben, wie jede Altersgruppe, spezielle Bedürfnisse an die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Doch wie können sie an den Entscheidungsprozessen teilnehmen? Neben dem üblichen Weg über die Kommunalpolitik steht ihnen in immer mehr Städten und Gemeinden auch die Möglichkeit zur Mitwirkung in einem Seniorenbeirat offen.

Welche Kompetenzen hat ein Seniorenbeirat, welche Aufgaben übernimmt die Dachstruktur der unabhängigen Landes-Seniorenvertretung Bayern (LSVB) und was ändert sich für die Gremien durch das neue Seniorenmitwirkungsgesetz der Bayerischen Staatsregierung?

Ich hatte ganz naiv gedacht, hier würden Mitwirkungsrechte gestärkt, aber weit gefehlt: Es ist noch immer eine nur eine Empfehlung an die Kommunen, einen Seniorenbeirat zu haben. Darüber hinaus wird den Seniorenbeiräten jedoch ein fragwürdiger Überbau verpasst, der die unabhängige Landes-Seniorenvertretung ablösen soll (so verstehe ich das und der LSVB auch). Fragwürdig deswegen, weil er viele Optionen bietet, dass Delegierte entsandt werden, die bestellt statt gewählt sind. Das fände ich schwierig, wenn die Landesregierung ein Gremium einsetzt (und finanziert), dass ihre Arbeit bewerten soll.

Für ein bisschen mehr Klarheit über die Kommunale Perspektive, die ich gut kenne hinaus, für mich und interessierte Senioren sorgte am vergangenen Montag ein hochkarätig besetztes Fachpodium:
Es stellten sich Andreas Krahl, MdL und senior*innenpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag und Bernd Fischer, Vorsitzender der LSVB und auch ich der Diskussion und den Fragen der Besucherinnen und Besucher. Die Moderation übernahm Dr. Michaele Reißfelder-Zessin, Sozialreferentin aus Gauting.

Bürgerbeteiligung ist super. Wenn sie nicht zu aufwändig ist und in die gewünschte Richtung geht. Zumindest sieht das der Kraillinger Bürgermeister so.

Dementsprechend verlief auch die gestrige Werbeveranstaltung für die neueste Erweiterung des Gewerbegebiets. Dramaturgisch schön aufgebaut begann er mit einem Horrorszenario aus sinkenden Einnahmen, steigenden Ausgaben und einem (schwer nachzuvollziehenden) Investitionsstau vom 100 Millionen Euro. Dann ging es geschmeidig zu Orts- und Regionalplanung über, wonach wir natürlich auch dringend eine weitere Erweiterung benötigen, weil wir ja Arbeitsplätze schaffen müssen.

Zunächst, Herr Bürgermeister: Krailling bietet mehr Arbeitsplätze als wir Arbeitnehmer*innen haben. Das heißt, wir haben mehr Leute, die zum Arbeiten nach Krailling fahren, als raus. Und das als Kommune vor den Toren der Großstadt! Und diese Leute pendeln nicht, weil sie es toll finden, dass Krailling und die Umgebung im Verkehr erstickt, sondern unter anderem, weil wir keinen bezahlbaren Wohnraum bieten können. Und auch keinen zu einem vertretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis schaffen können.

Dann: 100 Millionen Euro. Da schluckt der Kraillinger und die Kraillingerin auch. Aber schauen wir doch mal, welche kargen Informationen wir dazu bekommen haben: 30-40 Millionen für die Schule. Das stammt aus einer Planung, die alle Maximalforderungen enthält und nicht eine schnelle Ertüchtigung, die einen sicheren Schulbesuch ermöglicht. Dann Millionen für einen neuen Bauhof und ein neues Feuerwehrhaus in Pentenried. Zu beiden Projekten gibt es Stimmen, dass die Planungskosten sehr großzügig angesetzt wurden. In Ermangelung von Informationen für den Gemeinderat muss ich darauf vertrauen. 50 Millionen für Straßenbau. Keine näheren Informationen. Aber 100 Millionen Investitionsstau. Großes Damentennis.

Einnahmen: Aus Kreisen des KIM e.V. kommen positive Zeichen für prosperierende Jahre. Kein Wort davon bei Ihnen. Der Sportplatzverkauf, der Verkaufseinnahmen und Gewerbemehrung verspricht: kein Wort davon. Dass auf dem Tanklagergelände neues Gewerbe kommen wird: kein Wort davon.

Ach ja, und davon, wie unsere Verwaltung das alles abarbeiten soll? Kein Wort davon.

Wenn wir als Gemeinderät*innen ein Dokument zugeschickt haben möchten, ist es immer ein personelles Problem. Aber drei (!) Weiterentwicklungen des Gewerbegebiets zusätzlich zu Grundschule, Bauhof, Straßen, Feuerwehr etc. , das ist kein Problem? Gut zu wissen. Ich fürchte viel mehr, hierfür brauchen wir eine weitere Personalmehrung, die den Grundstein zu einem vierten Erweiterungsprojekt legt. Circulus Vitiosus.

Soweit also zur „objektiven und neutralen Darstellung“ eines basisdemokratischen Prozesses. Ja, die Demokratie. Ich finde auch, dass man öfter mal die Bürger*innen fragen sollte, bevor man was macht. Zum Beispiel bei Rathausöffnungszeiten.

Aber zur Demokratie gehört auch Information und Transparenz. Und das ist sicher nicht, einen Antrag aus der Bürgerschaft so schlecht zu reden und kompliziert zu paraphrasieren, dass eine Selbstverständlichkeit als maßlos dargestellt wird.

Natürlich müssen sich die Bürger*innen ein Bild machen können von dem Gelände, über das sie abstimmen sollen. Da sollten weder Antrag noch Abstimmung nötig sein. Von einem souveränen Bürgermeister erwarte ich, dass er von sich aus Besichtigungsmöglichkeiten anbietet, spätestens auf Nachfrage hin.

Und nicht bei einer Abstimmung ohne Zählen der Stimmen selbstherrlich Mehrheiten verkündet. Und sich davon von den ermüdeten Bürger*innen einer mal wieder zu langen Versammlung beklatschen lässt. So funktioniert Demokratie nicht. Ein kleiner weiterer Tipp: Zwischen grober Schätzung und namentlichen Abstimmungen gibt es noch Nuancen.

Ich bin zornig und enttäuscht ob des Procedere. Und ich bin enttäuscht, dass es auch Gemeinderät*innen gibt, die diesem Gemauschel und dieser Hinterzimmerpolitik offen gegenüberstehen.

Est tut mir leid zu erkennen, dass auch unser CSU sich nicht verändert hat. Dem Bürger wird nicht mehr Information zugestanden als absolut nötig und „wir brauchen keine Opposition, wir sind ja Demokaten“.  Aber klar, wenn hier weiter diskutiert worden wäre, wäre auch zur Sprache gekommen, dass der Missstand nicht erst seit 2019 besteht, sondern seine Wurzeln weit früher hat. Und dann könnte gefragt werden, wer denn da verantwortlich war.

Ich halte nichts von Schuldzuweisungen, aber wir müssen die Probleme unserer Zeit gemeinsam angehen, das endet weder an Partei- noch an Gemeinde- und auch nicht an Landesgrenzen. Wir sitzen in einem Boot und wenn es untergeht, dann gibt’s für niemanden Rettungsboote. Wir dürfen nicht auf den kurzfristigen Reibach schielen und damit unseren Kindern und Enkeln die Zukunft zerstören. Dann brauchen wir nämlich keine Grundschule und keine Straßen mehr. Dann langt das noch aus, was wir gerade haben.

Daher rufe ich den Bürgermeister und mein Kolleg*innen auf, wenn sie schon nicht von dem unsinnigen Vorhaben ablassen wollen, zumindest ein korrektes Vorgehen zu gewährleisten.

 

 

 

Ein besonders Event waren die KlimaKunstRäume am See. Die KunstRäume am See hatten sich an diesem Wochenende das Thema Klima uf die Fahnen geschrieben und ein breites Programm aufgestellt, das die Veranstalterinnen weit besser zusammenfassen als ich.

Ich war auf jeden Fall sehr, sehr beeindruckt und bin immer wieder gerne dabei!

Gallery to live in – Die Begehung eines großen Themas

„Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ – Erich Fried

Wir wissen es: Die Klimakrise stellt alles in Frage – auf fundamentale Weise.
Was wir zu gewinnen haben, wenn wir die Transformation zu einer klimafreundlicheren und lebenswerteren Welt angehen, möchten auch die KlimaKunstRäume am See aufzeigen, musikalisch, visuell, performativ und diskursiv.
Generationenübergreifend setzen sich verschiedene Künstler:innen, Aktivist:innen und engagierte Privatpersonen mit der Komplexität und Konflikthaftigkeit der Klimakrise und dem Klimaschutz auseinander.
Der Klimawandel, die Klimakatastrophe als unser aller Thema.Über drei Tage gespannt werden die privat bewohnten Räume der Villa Mussinan für eine Ausstellung geöffnet und gestalten sich wieder zu einer Gallery to live in. Die denkmalgeschützte Villa selbst bezeugt beharrlich durch ihren Bestand und Erhalt die Geschichte bis in das 19. Jahrhundert zurück und erlebt in fast 150 Jahren die drastischen Eingriffe und Veränderungen in ihrer unmittelbaren natürlichen Umgebung. Diese spiegeln sich auch in historischen Fotos des Starnberger Sees und der Landschaft über diesen langen wie zugleich kurzen Zeitraum. Zu sehen sind zudem Bilder, performative Videoeinspielungen, Rauminstallationen von Künstler:innen in ihrer Auseinandersetzung mit unserem Lebensraum in seiner hohen Verletzlichkeit und seinen auffordernden Bedingungen und zwingenden Notwendigkeiten.
Zu überlegen, zu diskutieren und zu realisieren sind unsere Impulse und konkreten Handlungsmöglichkeiten, in der Begegnung und Bewegung, im Gespräch und im … Gehen.
So geht es an diesem klimakulturellen Wochenende ein paar Schritte weiter zu einem paradiesisch anmutenden Klimaresilienten Gemeinschaftsgarten, durch den wir kundig geführt werden.
Und von dort sind es wiederum nur wenige Schritte in das Museum Starnberger See mit seiner Ausstellung Licht und Landschaft, mit Werken aus der hauseigenen Sammlung. Gezeigt wird der See mit seinen Ufern, den umrahmenden Hügelketten und Bergen wie er einst von ansässigen oder besuchenden Malerinnen und Malern künstlerisch zum Ausdruck gebracht worden ist. Auch diese Ausstellung soll Raum sein, über unsere Umgebung nachzudenken, wenn Natur erst durch den menschlichen Blick – und Zugriff – zur Landschaft wird. Zeitzeugnisse auch darin, den Wandel sichtbar machend.
In der Filmvorführung über die Tanzperformance von Schüler:innen des Gymnasiums Starnberg Planet Love – Creativitiy for a better World erfahren wir vom Selbstverständnis der Mitwirkenden als Teil der „Generation Z“, ihrer Reflexion zur organischen Verbundenheit mit der sogenannten Außenwelt und über ihre Wege auf der Suche nach einem Planeten der Liebe.
Abschließend und aufbrechend zugleich dann am Abend des folgenden Werktags die packende Erzählung über die konkreten Erfolge der nachbarschaftlichen Initiative „Tutzing Klimaneutral 2023“.

Diskussion und vor allem wirkmächtiges Handeln zum Schutz unseres Lebensraumes sind ausdrücklich gewünscht!

Mitwirkende

Rose Zaddach – Bildende Kunst und Lyrik
Lucy Reynolds – Rauminstallation
Eugen Bazijan – Violoncello

Renate Richter – Dipl.- Verlagswirtin, Gärtnerin (Gemüse- und Zierplanzenbau)
Christian Ufer – Dipl. Ing. Landschaftsarchitekt, Stadtplaner

Stefan Rosenboom – Fotograf und Filmemacher mit Film über das P-Seminar Tanz Q 12
Katja Böhm – Tänzerin, Pädagogin, Künstlerische Leitung

Marco Lorenz – Dipl. Ing. Wirtschaft/Ingenieur, Scientist for Future, „Tutzing Klimaneutral 2035“

Stadtarchiv Starnberg und
Museum Starnberger See


Emma Reynolds – Idee, Konzeption, Klimaaktivistin
Lola Reynolds – Assistenz

Eine Veranstaltung der KunstRäume am See
Elisabeth Carr – Idee, Konzeption und Gesamtleitung

Gefördert von
Stadt Starnberg, Landkreis Starnberg, Bezirk Oberbayern, Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg

Programm

Gallery to live in

13.00 Uhr, Einlass 12.30 Uhr

Elisabeth Carr – Begrüßung
Eugen Bazijan – Violoncello
Emma Reynolds, Klimaaktivistin – Vortrag

Ausstellung

Stadtarchiv Starnberg – Historische Bilder
Rose Zaddach – Bilder und Lyrik aus dem Zyklus „Genesis“
Lucy Reynolds – Rauminstallationen
Videoperfomances

Klimaresilienter Gemeinschaftsgarten

15.00 Uhr

Renate Richter und Christian Ufer – Landschaftsarchitektur

Besichtigung mit Führung

Museum Starnberger See

17.00 Uhr

Ausstellung „Licht und Landschaft“

Die Ausstellung präsentiert Kunstwerke aus der Sammlung des Museums. Einige der Malerinnen und Maler lebten hier am See, andere waren regelmäßige Gäste. Spätestens seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts kamen Künstlerinnen und Künstler an den Starnberger See um zu arbeiten. Sie entdeckten die Landschaft für sich, noch bevor wohlhabende Bürgerinnen und Bürger ihre Villen und Landhäuser hier bauten und die sogenannten Sommerfrischler hier Abkühlung und Vergnügen suchten. So fand der See mit seinen Ufern, den umgebenden Hügelketten und den fernen Bergen Eingang in die Kunstgeschichte. Die Werke in der Ausstellung spannen einen zeitlichen Rahmen von rund 100 Jahren. Sie zeigen Momente der Landschaft und des Lichts am Starnberger See.

Film „Planet Love – Creativity for a better World“, P-Seminar Tanz Q12 des Gymnasiums Starnberg

Stefan Rosenboom – Film
Katja Böhm – künstlerische Leitung

Im Herbst 2020 begann das PSeminar der damaligen Q11, als bereits vierte Auflage eines Tanzseminars, unter dem Titel Planet Love, einen Ausdruck dafür zu suchen, was uns mit der
Welt verbindet und was die Welt mit uns verbindet. Die Schüler:innen fertigten dazu lebensgroße Körperskizzen, die die Durchlässigkeit des eigenen Organismus’ im Kontakt mit der sogenannten Außenwelt darstellen sollten. Wir lasen Philipp Bloms herausragenden Essay „Das große Welttheater. Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs“ und es wurden eigene Essays dazu geschrieben, wie ein Planet of Love aussähe. Nicht zuletzt arbeitete jede:r an eigenen Choreographien, die genau dies, das Verbundensein mit allem, ausdrücken. Diese tänzerischen Einzel und Gruppengestaltungen wurden durch den Foto und Videografen Stefan Rosenboom an verschiedenen Drehorten, nämlich dem Bahnwärter
Thiel und dem Sugar Mountain in München sowie auf dem roten Platz der Schule, aufgenommen. Herausgekommen ist ein 45minütiger Film, der mit Zitateinblendungen aus den Essays sowie Audioeinspielungen aus Interviews zu verschiedenen Fragen, wie über das Selbstverständnis der Schüler:innen als Teil der Generation Z oder ihren Wegen, ihre Anliegen durchzusetzen, unterlegt ist. Die Premiere des Films erfolgte Anfang Mai 2022 als KinoEvent in der Aula des Gymnasiums Starnberg.

Wartaweil ist immer einen Besuch wert. Vor allem wenn der BN zu so schönen Veranstaltungen wie dem 2. Nachhaltigkeitsfest mit dem Schwerpunkttema „Wasser“

Das Bildungszentrum Wartaweil bietet eine naturnahe Umgebung mit einem großen Garten, einem Naturlehrpfad und Zugang zum Ammersee. Es bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, um Besuchern die Schönheit der Natur näherzubringen und das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen. Wer als noch nie da war: ES ist immer einen Besuch wert!

Diesmal gab es neben spannenden Gesprächen unter anderem mit Peter Sagerer und Richard Mergner auch eine, wie immer, kurzweilige Einlage von Meike Harms.

Und mein Ziel: Nächstes Jahr halte ich dort eine Rede, statt der Mitbewerberin gegen deren Partei es 243 Millionen neue Gründe gibt :-)

 

Am 29.06. war es soweit: 40.000 Unterschriften konnte der BN Seefeld zur Rettung der Kiebitze übergeben. Unermüdlich monitoren die Aktivist*innen die wenigen verbliebenen Nistplätze.

Hier kann man noch unterschreiben :-)

Und hier ist die PM vom BN:

Übergabe Petition:
Rettet die Kiebitze in Bayern!
Mit 41.211 Unterschriften übergab der BUND Naturschutz heute am Maxmonument in München die Petition „Rettet die Kiebitze in Bayern“ an Rosi Steinberger, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz des Bayerischen Landtags. Darin fordern die Initiatoren mehr verbindlichen Schutz für den Kiebitz und wirksamere Zahlungen für Landwirte, die beim Kiebitzschutz mitmachen.
Der Bestand der Kiebitze ist in Deutschland zwischen 1980 und 2016 um 93 Prozent eingebrochen! In Bayern konnten 2021 nur noch rund 3.790 Brutpaare (Wiesenbrüterkartierung 2021) erfasst werden. Zu ihrem Schutz werden sogenannte Wiesenbrütergebiete ausgewiesen. Davon wurden im Vergleich zur letzten Kartierung aber 23 Prozent aufgegeben. „Die Art ist in ihrem Bestand in Bayern stark gefährdet. Daher ist jedes Brutpaar wichtig und es muss in allen Brutgebieten alles dafür getan werden, damit Junge hochkommen und sich die Bestände halten und sogar wieder verbessern können“, betont Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BN bei der Übergabe der Petition an Rosi Steinberger. Der Kiebitz ist eine nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützte Art, für deren Lebensstätten strenger Schutz gilt und für die auch Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Vom Ziel des sogenannten günstigen Erhaltungszustandes sind die Bestände meilenweit entfernt. Der Staat muss dafür sorgen, dass es wieder mehr Kiebitze in Bayern gibt. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine Landwirtschaft, die auf den Kiebitz Rücksicht nimmt. „Das funktioniert in Bayern bisher dort, wo Landwirte freiwillig mitmachen. Das ist aber nicht überall so. Wenn wir den Kiebitz retten wollen, brauchen wir die Renaturierung der Feuchtgebiete, verbindliche Bewirtschaftungsvorgaben und die längst überfällige Ausrichtung der Agrarzahlungen an Gemeinwohl-Leistungen. Wenn CSU und FW eine Ökologisierung der Agrarzahlungen und das geplante EU-Renaturierungs-Gesetz dagegen blockieren, machen sie sich mitschuldig am weiteren Rückgang von Kiebitz und Wiesenbrütern“, so Geilhufe. Der Kiebitz steht exemplarisch für alle Agrarvogelarten, denen die intensive Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu schaffen macht. „Häufig müssen die Küken für die Suche der Nahrung mehr Energie aufwenden als sie zu sich nehmen können. Die Reproduktionsraten sind meist zu gering, um wenigstens den aktuellen Bestand halten zu können“, so Constanze Gentz, Initiatorin der Petition. „Zusätzlich zum Nahrungsmangelsteigt stetig die Zahl der Räuber, wie Fuchs und Dachs. Da hilft aktuell nur ein großräumiger Elektrozaun um das Brutareal, in dem auch Wasserstellen und Kiebitzinseln enthalten sein sollten“, erklärt Gentz. Constanze Gentz betreut seit 2016 die Kiebitze im unteren Aubachtal. In den vergangenen drei Jahren reichten die von den Behörden mit dem Landwirt abgesprochene Maßnahmen für einen Bruterfolg nicht aus, die hochgepäppelte Koloniegröße von 13 Altvögeln wurde stattdessen weiter geschwächt. „Unserer Verzweiflung war so groß, dass wir die Petition starteten, um für die Kiebitze in Seefeld stellvertretend für ganz Bayern eine Verbesserung herbeizuführen“, so Günter Schorn, Vorsitzender der Kreisgruppe Starnberg. „Wir freuen uns sehr, dass daraufhin in Seefeld die Maßnahmen an die Forderungen der Petition angepasst wurden und wir damit schon einen ersten Erfolg haben. Der muss jetzt dauerhaft gesichert und ausgeweitet werden.“ Das gesamte Brutareal wurde mit einem Elektrozaun geschützt und eine Sommerfeldfrucht eingesät. Nach drei Jahren Brutausfall freut sich die BN Ortsgruppe heuer endlich wieder über sieben flüggen Jungvögeln aus fünf Gelegen. Der BUND Naturschutz (Kreisgruppe Starnberg und Ortsgruppe Seefeld) haben daher den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aufgefordert, funktionierende Konzepte in der Landwirtschaft für den Artenschutz flächendeckend in ganz Bayern durchzusetzen – nicht nur in einzelnen Modellregionen.
Für Rückfragen:
Felix Hälbich,
Pressesprecher, Referent für Medien und Kommunikation
Tel. 0 89 / 5 14 69 76 11; 01 71 / 3 37 54 59
E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de
Constanze Gentz,
Initiatorin der Petition, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Seefeld Tel.: 01 60 / 33 69 145
E-Mail: info@bn-seefeld.de