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Eine der erfolgreichsten Ortsgruppen des Bund Naturschutz Starnberg darf sich seit Mittwoch wieder offiziell Ortsgruppe nennen.

Am 08.05.2023 haben rund 20 Mitglieder des BN Krailling  einstimmig einen neuen Vorstand gewählt, da die langjährige und verdiente Vorsitzende Maximiliane Mehringer leider gesundheitsbedingt nicht mehr zur Verfügung steht. Mit der seit Jahren im Hintergrund aktiven Silvia Roelke und Andrea Schulte-Krauss als erste und zweite Vorsitzende und Adrienne Akontz als Kassenführerin freuen sich die Kraillinger auf ein ereignisreiches Jahr. Unterstützt werden sie auch zukünftig durch Sabine Schmid-Zeller, die seit Jahren erfolgreich die Amphibienrettung koordiniert.

Der BN Krailling mit seinem neuen Vorstand stellt sich Ihnen gerne am 14.05. auf seinem Stand am Marktsonntag Krailling vor und freut sich auch sonst über alle Interessierten.

Hierfür bietet sich besonders der 16.09. an, wo der BN im Rahmen des World Clean Up Days am traditionellen Rama Dama an der Würm teilnimmt.

Es gab am Mittwoch auch einen Blick in die Vergangenheit: so konnten neun Mitglieder für ihre langjährige Zugehörigkeit mit den Ehrennadeln in Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet werden. Besonders stolz ist der BN Krailling, sein Mitglied Dr. Josef Holzmann für 50 Jahre Treue auszeichnen zu können.

Allerdings liegen auch wieder große Herausforderungen vor den Naturschützern: Sei es punktuell das erneute, riesige Sonnwendfeuer nahe des Bauhofs, welches Flora und Fauna in der Umgebung massiv beeinträchtigt. Beginnend mit dem Scheiterhaufen, der angeblich nicht, wie empfohlen, am Tag des Feuers nochmals umgesetzt werden kann um zig Tieren den grausamen Feuertod zu ersparen bis hin zu Müll auf der Sanatoriumswiese und Metallresten auf der Dammwildweide. Von den Gefahren und Auswirkungen des Feuers auf die umliegenden Bäume gar nicht zu sprechen!

Aber auch strukturell, wo sich der BN mit einer massiven Gefährdung der wertvollen Biotope in und um das Tanklager Krailling konfrontiert sieht. Hierzu spricht der Kreisvorsitzende Günter Schorn am 17.05. um 18:00 im ehemaligen Treffpunkt Stockdorf, Harmsplatz 2, 82131 Stockdorf.

 

Krötenzaun aufbauen, Kröten sammeln, Krötenzaun abbauen.

Die Zeit der Amphibienwanderung ist für den Bund Naturschutz turbulent :-) Aber es lohnt sich! 1500 Amphibien konnten wir zu ihren Laichgewässern bringen. Dank der Koordination von Sabine Schmidt-Zeller konnten alle Schichten besetzt werden.

Danke dafür!

In fast jeder Sitzung des Kreistags wird über die Herausnahme von Gebieten aus dem Landschaftsschutzgebiet beschlossen.

Wenn ich mich die Begründungen der letzten Jahre anschaue, müsste der Kreis Starnberg Vorreiter in Sachen Bildung, Inklusion und sozialem Wohnungsbau sein.  Wenn es um die Herausnahme aus dem LSG geht um dort Bauprojekte zu realisieren geht es natürlich nie um den schnöden Mamon, es geht immer um soziale Anliegen.

Und natürlich bin ich, wenn ich dagegen stimme, unsozial.

Dann schauen wir uns doch mal an, wann ich dagegen bin.

In Krailling wollte ich nicht, dass eine Seniorenresidenz/ ein Projekt Betreutes Wohnen in den Bannwald gebaut wird.

Für den Standort wurde aufgeführt, dass Synergien mit dem Caritas Altenheim bestünden.

Daraufhin fragte ich, ob man nicht das Bestandsgebäude erweitern könnte. Dann hätte man diese Synergien.

Das geht nicht, weil die Bewohner*innen der Residenz nicht die Bewohner*innen des Altenheims sehen wollen. Nunja. Aber zu den Synergien hätte auch die gemeinsame Nutzung des Speisesaals gehört. Ist dann wohl was anderes.

Meine Argumente dagegen waren zuvorderst die abgelegene Lage, die die Bewohner*innen vom sozialen Leben abschneidet und die nicht besonders günstigen Preise. Also soziale Zwecke waren damit vom Tisch.

Also hätten wir hochpreisige Wohnungen im Wald.

Und dafür, jetzt kommt der Naturschutz, dafür geb‘ ich kein Landschaftsschutzgebiet her.

Und am Montag ging es um eine Erweiterung der IWL-Werkstätten in Machtlfing. Inklusion ist wichtig und für ein gutes inklusives Projekt bin ich gerne bereit ergebnisoffen abzuwägen.

Die geplante Ausweitung der IWL-Werkstätten widerspricht der Inklusion und der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Sozialverband VdK schreibt: Aus Sicht des VdK sollten geschützte Werkstätten für Menschen mit Behinderungen nur eine Option für einen befristeten Zeitraum in ihrem Arbeitsleben darstellen. Perspektivisch ist die Inklusion in den ersten Arbeitsmarkt anzustreben.

Wenn ich abwägen soll, dann muss ich das Projekt bewerten und nun haben wir wieder Leute an den Rand der Ortschaft ausgelagert, wo sie für ein Taschengeld arbeiten. Aktuell prüft die UN wieder diese Praxis und es ist nicht absehbar, dass sie so wie sie läuft diesmal als konform angesehen wird.

Und nun muss ich mich fragen, ob ich einen Zustand, der nicht zufriedenstellend ist noch durch eine Erweiterung zementieren möchte.

Ich sehe, dass das Thema komplex ist, aber Anschuldigungen, wir würden den Menschen die dort arbeiten etwas missgönnen ist absurd. Noch absurder, wenn meinem geschätzen Kollegen Peter Unger vorgeworfen wird, er hätte hier keine Expertise und in Folge uns vorgeworfen wird, wir wüssten ja nicht, wie Menschen mit Behinderung das sehen, weil wir nicht betroffen seien,

Das ist mit Blick auf Peter ein Unding. Peter ist persönlich betroffen und befasst sich seit Jahrzehnten mit Inklusion. Hier geht es m.E. nur um ein Feigenblatt mit dem die fehlende Inklusion in unserer Gesellschaft verdeckt werden soll. Daran muss sich etwas ändern und darum stimme ich solchen Anträgen nicht zu.

Ergänzend hierzu ein Beitrag der bayerischen Staatszeitung zum Mindestlohn in Behindertenwerkstätten und ein Ausschnitt aus „Die Anstalt“

Zudem gibt es einen Artikel zur Diskussion im Kreistag im Münchener Merkur vom 31.03.2023.

Ich glaube, das Prinzip ist klar. Meistens geht es gar nicht um den Erhalt des LSG als Selbstzweck, ob wohl das auch ein guter Grund wäre. Ich lehne ab, weil es einfach keine Projekte sind, die ich unterstützen möchte und für die mir der ökologische Schaden zu hoch wäre.

Am 25.03. 2023 durfte ich beim BN in Wartaweil zu Gast sein.

Das Thema des diesjährigen Landwirtschaftstags war Moore und Landwirtschaft. In Anbetracht der Klimakrise und der unglaublichen CO2-Speichermöglichkeiten der Moore ein aktuelles und virulentes Thema.

Auch und insbesondere im Zusammenhang mit Landwirtschaft. Denn die meisten Moore sind im Besitz von Landwirt*innen und große Teile werden auch landwirtschaftlich genutzt.  Dafür wurde drainagiert und trockengelegt. Um die Speicherkraft wieder herzustellen und die Biodiversität zu fördern müssten diese Moore renaturiert werden. Das heisst, Drainagen raus und die Durchnässung möglich machen.

Vor einigen  Wochen war ich ja mit dem Umweltausschuss des Kreistags schon im Wildmoos das  war eine gute Vorbereitung für diese Veranstaltung. Ganz klar, hier müssen wir Hand in Hand arbeiten und in Wartaweil wurde ein Schritt in diese Richtung getan.

Und nebenbei durfte ich mal wieder eines der schönsten Fleckchen im Kreis besuchen!

Es war gar nicht schaurig übers Moor zu gehen. Vielleicht ein bisschen für den kleinen, feigen Huld, der mich bei diesem Termin begleiten durfte.

Aber sonst war es sehr informativ, was Frau Ganseneder von der Unteren Naturschutzbehörde und meine Kreistagskollegin Adrienne Akontz zu berichten hatten.

Das Wildmoos wurde erst in den 1920ern zum Torfabbau entdeckt. Zuvor war es ein weitgehend unberührtes Regenmoor. 1927 begann man mit der Trockenlegung des Moores, wobei sich schnell herausstellte, dass die Qualität des Torfes zum Heizen ungeeignet war. Daher wurde der Abbau 1960 wieder eingestellt.

1979 wurde das Moos als Naturschutzgebiet ausgewiesen und 2004 als FFH-Gebiet anerkannt.

Doch damit war es bis 2013 getan, denn erst dann wurde mit der Planung der Renaturierung und Wiedervernässung begonnen. Es dauerte weitere 9 Jahre, mit den über 100 Grundeigentümer*innen einig zu werden, damit im Februar 2022 die Arbeiten beginnen konnten.

Es begann mit der Fällung  von Fichten, die einen zu hohen Wasserverbrauch für Moore haben. Darauf folgten Dammbauwerke und Schlitzgräben. Der eigentlich wichtigste Teil, die Stauung des Hauptgrabens scheitern noch an der Einwilligung der Eigentümer*innen.

Unterstützung erhält der Landkreis vom  Unternehmerverband Wirtschaftsförderung Starnberg, dem Kreisbauernverband  vom Freistaat Bayern, der 90% der Kosten trägt.

 

Am 08.10.2022 veranstalteten die Grünen Ortsverbände entlang der Würm wie in den Vorjahren ein Rama Dama.

Auch der Ortsverband Krailling war wieder mit am Start, was mich als Sprecherin sehr freut. Wir haben viel und teilweise kuriosen Müll gesammelt und natürlich ordentlich entsorgt.

Bei schönem Wetter macht das natürlich gleich mehr Spaß und wir freuen uns aufs nächste Mal!

Die Presse hat übrigens auch berichtet: Kreisbote vom 10.10.2022

Ich bin ja seit einigen Jahren bei der Gruppe derer dabei, die in Krailling Kröten über die Römerstrasse bei Gut Hüll helfen, damit sie zu ihre Laichgewässer kommen. Nun ist dieses Jahr die Strasse erneuert worden und man darf mit 70 km/h von Gilching nach Pentenried fahren und das wird gerne angenommen und mehr.

Dumm nur, wenn hinter der Kurve und in der Senke dann ein*e Krötenhelfer*in auf der Strasse steht und fraglich ob man dann noch rechtzeitig bremst.

Im Vorjahr konnte ich ein Blinklicht erwirken und hatte damit gerechnet, dass dies auch dieses Jahr klappt. Weit gefehlt und alle Interventionen prallten an der Gemeinde ab.

Bis sich das öffentliche Interesse (zufällig) regte. Hier die Berichte:

Merkur vom 02.04.22

Merkur vom 07.04.22 Erfolg der Bemühungen

Danke an die Presse und Rainer Munzert, der uns sehr unterstützt hat

Ist Böllern ein verbrieftes Recht? Ich finde nicht,

In: Merkur.de

Krailling – Ein weiterer Baum fällt der Umgestaltung der Kraillinger Ortsmitte zum Opfer. Die Entscheidung wurde schnell und leise getroffen. Der Unmut regt sich umso lauter.

Der weiteren Umgestaltung der Kraillinger Ortsmitte steht eine Esche im Weg. Der Paulhanplatz in Krailling soll groß werden, einen Weg soll es auch geben, und die Wurzeln des Baumes spielen nicht mit. Die geplanten Baumaßnahmen werde der Baum nicht überleben, meinen Experten. Deshalb hat der Gemeinderat am Dienstag in einer Sondersitzung mehrheitlich beschlossen, den langsamen Tod der Esche zu vermeiden, indem sie gleich gefällt wird. Kommenden Dienstag soll es so weit sein. Jetzt regt sich Unmut in der Gemeinde.

Wie die Mehrheit der Grünen-Fraktion, stimmte Gemeinderätin Andrea Schulte-Krauss gegen die Fällung. „Wir sehen keinen Grund, einen gesunden Baum zu fällen“, sagt sie empört. „Immer, wenn es schnell gehen muss, wird gefällt. Das ist nicht zeitgemäß.“ Ihr Co-Vorstand bei den Grünen, Dawid Kowala, ist gemeinsam mit anderen bereit zum Sitzstreik, verbrachte den Donnerstagvormittag im Schatten des Baumes und tauschte sich mit Anwohnern aus: „Die waren nicht so begeistert, dass der Baum gefällt werden soll“, sagt er.

Am Donnerstagabend stellten die Grünen gemeinsam mit dem Bund Naturschutz einen Eilantrag: Sie möchten, dass die Möglichkeiten des Erhalts nochmals öffentlich erörtert werden und dann beschlossen wird. Denn Schulte-Krauss stellt infrage, dass bei der jüngsten öffentlichen Sitzung die Öffentlichkeit hergestellt war. Die Sondersitzung vom vergangenen Dienstag sei erst Freitagabend einberufen worden. Sie sei weder im Internet noch in den Schaukästen angekündigt worden. Auch der Münchner Merkur wurde nicht davon in Kenntnis gesetzt.

Schulte-Krauss ärgert, dass die Esche nicht der erste Baum sein wird, der der Umgestaltung der Ortsmitte trotz anderslautender Planung zum Opfer fällt. Drei Bäume, die umgesetzt hätten werden sollen, seien gefällt und entsorgt worden, „um 4000 Euro zu sparen“. Jetzt werde wieder eine „schnelle, schmutzige Lösung“ bevorzugt. „Das kann es nicht sein.“ Der Fehler liege in der Planung, dann müsse eben umgeplant werden.

Bauamtsleiter Sebastian Beel sagte auf Merkur-Anfrage, „man hätte massiv umplanen müssen“, um die Wurzeln des Baumes zu schonen, der Platz wäre kleiner geworden und der Weg weggefallen. Die Planer hätten sich bemüht, den Baum zu erhalten. „Wir haben mit großem Aufwand die Wurzeln freilegen lassen.“ Dabei habe sich herausgestellt: „Der Baum hat keine Überlebenschance“ – sollte gebaut werden, wie geplant; die Wurzeln lägen nicht tief genug. Da die Planungen vor seiner Zeit als Bauamtsleiter begannen, sagt er: „Ich weiß auch nicht, warum man da drüber geplant hat.“

 

Erstellt: 

Von: Victoria Strachwitz