Schlagwortarchiv für: Naturschutz

Viel gibt es da jetzt nicht zu sagen. Ausser Danke, an alle, die geholfen haben und an alle, die ihn verteilen werden :-)

Umweltausschuss – Kreisausschuss – Marathon.

Kein Spaß!

Aber ein kleiner Lichtblick: Alle Fraktionen, mit Ausnahme der FDP, haben ihr Bekenntnis zu gentechnikfreier Landwirtschaft im Landkreis erneuert. Den Antrag gibt es hier.

Die Diskussion war recht kurz, der Kollege Wagner von der CSU brachte alle Kritikpunkte klar vor: ökologische, ethische und eben auch soziale. Denn selbst wenn die Techniken völlig risikolos wären, blieben immer noch Ethik und vor allem die sozialen Risiken.

In einer Welt, in der selbst mit lebensrettenden Medikamenten Reibach gemacht wird, sie mit Patenten verteuert und verknappt werden, glaube ich nicht daran, dass dies bei genmanipuliertem Saatgut nicht der Fall wäre. Wir schaffen nur neue Abhängigkeiten, die die Kluft zwischen arm und reich, zwischen Hunger und Überfluss, zwischen Existenznot und Ausbeutung immer weiter werden lässt. Patente und sterile/infertile Pflanzen dürfen nicht die freien Bauern knechten.

Wenn diese genmanipulierten Pflanzen den natürlichen gleichen würden, dann müssten sie maximale Fortpflanzungschancen haben. Denn das ist doch in der Natur Teil von „survival of the fittest“. Also, überzeugt bin ich von der Technik nicht, aber das ist ja auch nicht mein Punkt. Mein Punkt ist der Soziale.

Und da kann mich der Kollege von der FDP noch so oft unterbrechen und nach der Sitzung angehen: Ich bleibe dabei: Auch wenn technisch nichts einzuwenden wäre, aus sozialen Aspekten bin ich dagegen. Und eine solche Technik nun mit der Begründung, den Welthunger zu bekämpfen durchsetzen zu wollen ist absurd: Denn der Welthunger beruht auf der dem Turbokapitalismus inhärenten Ausbeutung der Schwachen. Er könnte schlicht durch gerechtere Verteilung beendet werden und nicht durch solche Forschungen, deren Ergebnisse mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder vom Markt genutzt werden um Kapital daraus zu schlagen.

Nein, liebe FDP: Weder E-Fuels, noch Genom-Editing noch irgend eine andere fancy Technologie kann Eure oft unmenschliche Politik ausmerzen. Unmenschlichkeit kann nur durch Menschlichkeit ausgeglichen werden.  Da muss man mir dann auch nicht beleidigt sein, wir wissen ja: Das S steht für sozial in FDP.

 

Heute endlich mal eine erfreuliche Gemeinderatsitzung: Es geht um den Friedhof und eines meiner Herzensthemen fiel auf fruchtbaren Grund. Ich bin große Freundin der Baumbestattung und der Urnenbestattung auf einer Wildblumenwiese.

Dazu haben wir eine gute Präsentation gesehen, in der gezeigt wird, wie wir unseren Kraillinger Friedhof langfristig den Bedürfnissen unserer Bürger*innen anpassen können und dabei eine parkartige Atmosphäre mit neu zu pflanzenden Bäumen schaffen können. Ich war erst zwei Mal auf unserem Friedhof und beide Male blieb mir die sengende und stehend Hitze in Erinnerung.

Jetzt freue ich mich schon. Wobei, ganz klar: So ein begrünter Friedhof ist kein Ersatz für viele gerodete Hektar Wald im Falle einer Gewerbegebietserweiterung!

So sind die Überlegungen

Mein Beitragsbild ist übrigens eine Orchidee, die wir auf der Sanatoriumswiese gefunden haben. Wer weiß, vielleicht wird unsere Wiese ja auch irgendwann so hochwertig.

Bürgerbeteiligung ist super. Wenn sie nicht zu aufwändig ist und in die gewünschte Richtung geht. Zumindest sieht das der Kraillinger Bürgermeister so.

Dementsprechend verlief auch die gestrige Werbeveranstaltung für die neueste Erweiterung des Gewerbegebiets. Dramaturgisch schön aufgebaut begann er mit einem Horrorszenario aus sinkenden Einnahmen, steigenden Ausgaben und einem (schwer nachzuvollziehenden) Investitionsstau vom 100 Millionen Euro. Dann ging es geschmeidig zu Orts- und Regionalplanung über, wonach wir natürlich auch dringend eine weitere Erweiterung benötigen, weil wir ja Arbeitsplätze schaffen müssen.

Zunächst, Herr Bürgermeister: Krailling bietet mehr Arbeitsplätze als wir Arbeitnehmer*innen haben. Das heißt, wir haben mehr Leute, die zum Arbeiten nach Krailling fahren, als raus. Und das als Kommune vor den Toren der Großstadt! Und diese Leute pendeln nicht, weil sie es toll finden, dass Krailling und die Umgebung im Verkehr erstickt, sondern unter anderem, weil wir keinen bezahlbaren Wohnraum bieten können. Und auch keinen zu einem vertretbaren Kosten-Nutzen-Verhältnis schaffen können.

Dann: 100 Millionen Euro. Da schluckt der Kraillinger und die Kraillingerin auch. Aber schauen wir doch mal, welche kargen Informationen wir dazu bekommen haben: 30-40 Millionen für die Schule. Das stammt aus einer Planung, die alle Maximalforderungen enthält und nicht eine schnelle Ertüchtigung, die einen sicheren Schulbesuch ermöglicht. Dann Millionen für einen neuen Bauhof und ein neues Feuerwehrhaus in Pentenried. Zu beiden Projekten gibt es Stimmen, dass die Planungskosten sehr großzügig angesetzt wurden. In Ermangelung von Informationen für den Gemeinderat muss ich darauf vertrauen. 50 Millionen für Straßenbau. Keine näheren Informationen. Aber 100 Millionen Investitionsstau. Großes Damentennis.

Einnahmen: Aus Kreisen des KIM e.V. kommen positive Zeichen für prosperierende Jahre. Kein Wort davon bei Ihnen. Der Sportplatzverkauf, der Verkaufseinnahmen und Gewerbemehrung verspricht: kein Wort davon. Dass auf dem Tanklagergelände neues Gewerbe kommen wird: kein Wort davon.

Ach ja, und davon, wie unsere Verwaltung das alles abarbeiten soll? Kein Wort davon.

Wenn wir als Gemeinderät*innen ein Dokument zugeschickt haben möchten, ist es immer ein personelles Problem. Aber drei (!) Weiterentwicklungen des Gewerbegebiets zusätzlich zu Grundschule, Bauhof, Straßen, Feuerwehr etc. , das ist kein Problem? Gut zu wissen. Ich fürchte viel mehr, hierfür brauchen wir eine weitere Personalmehrung, die den Grundstein zu einem vierten Erweiterungsprojekt legt. Circulus Vitiosus.

Soweit also zur „objektiven und neutralen Darstellung“ eines basisdemokratischen Prozesses. Ja, die Demokratie. Ich finde auch, dass man öfter mal die Bürger*innen fragen sollte, bevor man was macht. Zum Beispiel bei Rathausöffnungszeiten.

Aber zur Demokratie gehört auch Information und Transparenz. Und das ist sicher nicht, einen Antrag aus der Bürgerschaft so schlecht zu reden und kompliziert zu paraphrasieren, dass eine Selbstverständlichkeit als maßlos dargestellt wird.

Natürlich müssen sich die Bürger*innen ein Bild machen können von dem Gelände, über das sie abstimmen sollen. Da sollten weder Antrag noch Abstimmung nötig sein. Von einem souveränen Bürgermeister erwarte ich, dass er von sich aus Besichtigungsmöglichkeiten anbietet, spätestens auf Nachfrage hin.

Und nicht bei einer Abstimmung ohne Zählen der Stimmen selbstherrlich Mehrheiten verkündet. Und sich davon von den ermüdeten Bürger*innen einer mal wieder zu langen Versammlung beklatschen lässt. So funktioniert Demokratie nicht. Ein kleiner weiterer Tipp: Zwischen grober Schätzung und namentlichen Abstimmungen gibt es noch Nuancen.

Ich bin zornig und enttäuscht ob des Procedere. Und ich bin enttäuscht, dass es auch Gemeinderät*innen gibt, die diesem Gemauschel und dieser Hinterzimmerpolitik offen gegenüberstehen.

Est tut mir leid zu erkennen, dass auch unser CSU sich nicht verändert hat. Dem Bürger wird nicht mehr Information zugestanden als absolut nötig und „wir brauchen keine Opposition, wir sind ja Demokaten“.  Aber klar, wenn hier weiter diskutiert worden wäre, wäre auch zur Sprache gekommen, dass der Missstand nicht erst seit 2019 besteht, sondern seine Wurzeln weit früher hat. Und dann könnte gefragt werden, wer denn da verantwortlich war.

Ich halte nichts von Schuldzuweisungen, aber wir müssen die Probleme unserer Zeit gemeinsam angehen, das endet weder an Partei- noch an Gemeinde- und auch nicht an Landesgrenzen. Wir sitzen in einem Boot und wenn es untergeht, dann gibt’s für niemanden Rettungsboote. Wir dürfen nicht auf den kurzfristigen Reibach schielen und damit unseren Kindern und Enkeln die Zukunft zerstören. Dann brauchen wir nämlich keine Grundschule und keine Straßen mehr. Dann langt das noch aus, was wir gerade haben.

Daher rufe ich den Bürgermeister und mein Kolleg*innen auf, wenn sie schon nicht von dem unsinnigen Vorhaben ablassen wollen, zumindest ein korrektes Vorgehen zu gewährleisten.

 

 

 

Ein besonders Event waren die KlimaKunstRäume am See. Die KunstRäume am See hatten sich an diesem Wochenende das Thema Klima uf die Fahnen geschrieben und ein breites Programm aufgestellt, das die Veranstalterinnen weit besser zusammenfassen als ich.

Ich war auf jeden Fall sehr, sehr beeindruckt und bin immer wieder gerne dabei!

Gallery to live in – Die Begehung eines großen Themas

„Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ – Erich Fried

Wir wissen es: Die Klimakrise stellt alles in Frage – auf fundamentale Weise.
Was wir zu gewinnen haben, wenn wir die Transformation zu einer klimafreundlicheren und lebenswerteren Welt angehen, möchten auch die KlimaKunstRäume am See aufzeigen, musikalisch, visuell, performativ und diskursiv.
Generationenübergreifend setzen sich verschiedene Künstler:innen, Aktivist:innen und engagierte Privatpersonen mit der Komplexität und Konflikthaftigkeit der Klimakrise und dem Klimaschutz auseinander.
Der Klimawandel, die Klimakatastrophe als unser aller Thema.Über drei Tage gespannt werden die privat bewohnten Räume der Villa Mussinan für eine Ausstellung geöffnet und gestalten sich wieder zu einer Gallery to live in. Die denkmalgeschützte Villa selbst bezeugt beharrlich durch ihren Bestand und Erhalt die Geschichte bis in das 19. Jahrhundert zurück und erlebt in fast 150 Jahren die drastischen Eingriffe und Veränderungen in ihrer unmittelbaren natürlichen Umgebung. Diese spiegeln sich auch in historischen Fotos des Starnberger Sees und der Landschaft über diesen langen wie zugleich kurzen Zeitraum. Zu sehen sind zudem Bilder, performative Videoeinspielungen, Rauminstallationen von Künstler:innen in ihrer Auseinandersetzung mit unserem Lebensraum in seiner hohen Verletzlichkeit und seinen auffordernden Bedingungen und zwingenden Notwendigkeiten.
Zu überlegen, zu diskutieren und zu realisieren sind unsere Impulse und konkreten Handlungsmöglichkeiten, in der Begegnung und Bewegung, im Gespräch und im … Gehen.
So geht es an diesem klimakulturellen Wochenende ein paar Schritte weiter zu einem paradiesisch anmutenden Klimaresilienten Gemeinschaftsgarten, durch den wir kundig geführt werden.
Und von dort sind es wiederum nur wenige Schritte in das Museum Starnberger See mit seiner Ausstellung Licht und Landschaft, mit Werken aus der hauseigenen Sammlung. Gezeigt wird der See mit seinen Ufern, den umrahmenden Hügelketten und Bergen wie er einst von ansässigen oder besuchenden Malerinnen und Malern künstlerisch zum Ausdruck gebracht worden ist. Auch diese Ausstellung soll Raum sein, über unsere Umgebung nachzudenken, wenn Natur erst durch den menschlichen Blick – und Zugriff – zur Landschaft wird. Zeitzeugnisse auch darin, den Wandel sichtbar machend.
In der Filmvorführung über die Tanzperformance von Schüler:innen des Gymnasiums Starnberg Planet Love – Creativitiy for a better World erfahren wir vom Selbstverständnis der Mitwirkenden als Teil der „Generation Z“, ihrer Reflexion zur organischen Verbundenheit mit der sogenannten Außenwelt und über ihre Wege auf der Suche nach einem Planeten der Liebe.
Abschließend und aufbrechend zugleich dann am Abend des folgenden Werktags die packende Erzählung über die konkreten Erfolge der nachbarschaftlichen Initiative „Tutzing Klimaneutral 2023“.

Diskussion und vor allem wirkmächtiges Handeln zum Schutz unseres Lebensraumes sind ausdrücklich gewünscht!

Mitwirkende

Rose Zaddach – Bildende Kunst und Lyrik
Lucy Reynolds – Rauminstallation
Eugen Bazijan – Violoncello

Renate Richter – Dipl.- Verlagswirtin, Gärtnerin (Gemüse- und Zierplanzenbau)
Christian Ufer – Dipl. Ing. Landschaftsarchitekt, Stadtplaner

Stefan Rosenboom – Fotograf und Filmemacher mit Film über das P-Seminar Tanz Q 12
Katja Böhm – Tänzerin, Pädagogin, Künstlerische Leitung

Marco Lorenz – Dipl. Ing. Wirtschaft/Ingenieur, Scientist for Future, „Tutzing Klimaneutral 2035“

Stadtarchiv Starnberg und
Museum Starnberger See


Emma Reynolds – Idee, Konzeption, Klimaaktivistin
Lola Reynolds – Assistenz

Eine Veranstaltung der KunstRäume am See
Elisabeth Carr – Idee, Konzeption und Gesamtleitung

Gefördert von
Stadt Starnberg, Landkreis Starnberg, Bezirk Oberbayern, Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg

Programm

Gallery to live in

13.00 Uhr, Einlass 12.30 Uhr

Elisabeth Carr – Begrüßung
Eugen Bazijan – Violoncello
Emma Reynolds, Klimaaktivistin – Vortrag

Ausstellung

Stadtarchiv Starnberg – Historische Bilder
Rose Zaddach – Bilder und Lyrik aus dem Zyklus „Genesis“
Lucy Reynolds – Rauminstallationen
Videoperfomances

Klimaresilienter Gemeinschaftsgarten

15.00 Uhr

Renate Richter und Christian Ufer – Landschaftsarchitektur

Besichtigung mit Führung

Museum Starnberger See

17.00 Uhr

Ausstellung „Licht und Landschaft“

Die Ausstellung präsentiert Kunstwerke aus der Sammlung des Museums. Einige der Malerinnen und Maler lebten hier am See, andere waren regelmäßige Gäste. Spätestens seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts kamen Künstlerinnen und Künstler an den Starnberger See um zu arbeiten. Sie entdeckten die Landschaft für sich, noch bevor wohlhabende Bürgerinnen und Bürger ihre Villen und Landhäuser hier bauten und die sogenannten Sommerfrischler hier Abkühlung und Vergnügen suchten. So fand der See mit seinen Ufern, den umgebenden Hügelketten und den fernen Bergen Eingang in die Kunstgeschichte. Die Werke in der Ausstellung spannen einen zeitlichen Rahmen von rund 100 Jahren. Sie zeigen Momente der Landschaft und des Lichts am Starnberger See.

Film „Planet Love – Creativity for a better World“, P-Seminar Tanz Q12 des Gymnasiums Starnberg

Stefan Rosenboom – Film
Katja Böhm – künstlerische Leitung

Im Herbst 2020 begann das PSeminar der damaligen Q11, als bereits vierte Auflage eines Tanzseminars, unter dem Titel Planet Love, einen Ausdruck dafür zu suchen, was uns mit der
Welt verbindet und was die Welt mit uns verbindet. Die Schüler:innen fertigten dazu lebensgroße Körperskizzen, die die Durchlässigkeit des eigenen Organismus’ im Kontakt mit der sogenannten Außenwelt darstellen sollten. Wir lasen Philipp Bloms herausragenden Essay „Das große Welttheater. Von der Macht der Vorstellungskraft in Zeiten des Umbruchs“ und es wurden eigene Essays dazu geschrieben, wie ein Planet of Love aussähe. Nicht zuletzt arbeitete jede:r an eigenen Choreographien, die genau dies, das Verbundensein mit allem, ausdrücken. Diese tänzerischen Einzel und Gruppengestaltungen wurden durch den Foto und Videografen Stefan Rosenboom an verschiedenen Drehorten, nämlich dem Bahnwärter
Thiel und dem Sugar Mountain in München sowie auf dem roten Platz der Schule, aufgenommen. Herausgekommen ist ein 45minütiger Film, der mit Zitateinblendungen aus den Essays sowie Audioeinspielungen aus Interviews zu verschiedenen Fragen, wie über das Selbstverständnis der Schüler:innen als Teil der Generation Z oder ihren Wegen, ihre Anliegen durchzusetzen, unterlegt ist. Die Premiere des Films erfolgte Anfang Mai 2022 als KinoEvent in der Aula des Gymnasiums Starnberg.

Wartaweil ist immer einen Besuch wert. Vor allem wenn der BN zu so schönen Veranstaltungen wie dem 2. Nachhaltigkeitsfest mit dem Schwerpunkttema „Wasser“

Das Bildungszentrum Wartaweil bietet eine naturnahe Umgebung mit einem großen Garten, einem Naturlehrpfad und Zugang zum Ammersee. Es bietet eine Vielzahl von Aktivitäten, um Besuchern die Schönheit der Natur näherzubringen und das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen. Wer als noch nie da war: ES ist immer einen Besuch wert!

Diesmal gab es neben spannenden Gesprächen unter anderem mit Peter Sagerer und Richard Mergner auch eine, wie immer, kurzweilige Einlage von Meike Harms.

Und mein Ziel: Nächstes Jahr halte ich dort eine Rede, statt der Mitbewerberin gegen deren Partei es 243 Millionen neue Gründe gibt :-)

 

Am 29.06. war es soweit: 40.000 Unterschriften konnte der BN Seefeld zur Rettung der Kiebitze übergeben. Unermüdlich monitoren die Aktivist*innen die wenigen verbliebenen Nistplätze.

Hier kann man noch unterschreiben :-)

Und hier ist die PM vom BN:

Übergabe Petition:
Rettet die Kiebitze in Bayern!
Mit 41.211 Unterschriften übergab der BUND Naturschutz heute am Maxmonument in München die Petition „Rettet die Kiebitze in Bayern“ an Rosi Steinberger, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz des Bayerischen Landtags. Darin fordern die Initiatoren mehr verbindlichen Schutz für den Kiebitz und wirksamere Zahlungen für Landwirte, die beim Kiebitzschutz mitmachen.
Der Bestand der Kiebitze ist in Deutschland zwischen 1980 und 2016 um 93 Prozent eingebrochen! In Bayern konnten 2021 nur noch rund 3.790 Brutpaare (Wiesenbrüterkartierung 2021) erfasst werden. Zu ihrem Schutz werden sogenannte Wiesenbrütergebiete ausgewiesen. Davon wurden im Vergleich zur letzten Kartierung aber 23 Prozent aufgegeben. „Die Art ist in ihrem Bestand in Bayern stark gefährdet. Daher ist jedes Brutpaar wichtig und es muss in allen Brutgebieten alles dafür getan werden, damit Junge hochkommen und sich die Bestände halten und sogar wieder verbessern können“, betont Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BN bei der Übergabe der Petition an Rosi Steinberger. Der Kiebitz ist eine nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützte Art, für deren Lebensstätten strenger Schutz gilt und für die auch Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen. Vom Ziel des sogenannten günstigen Erhaltungszustandes sind die Bestände meilenweit entfernt. Der Staat muss dafür sorgen, dass es wieder mehr Kiebitze in Bayern gibt. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine Landwirtschaft, die auf den Kiebitz Rücksicht nimmt. „Das funktioniert in Bayern bisher dort, wo Landwirte freiwillig mitmachen. Das ist aber nicht überall so. Wenn wir den Kiebitz retten wollen, brauchen wir die Renaturierung der Feuchtgebiete, verbindliche Bewirtschaftungsvorgaben und die längst überfällige Ausrichtung der Agrarzahlungen an Gemeinwohl-Leistungen. Wenn CSU und FW eine Ökologisierung der Agrarzahlungen und das geplante EU-Renaturierungs-Gesetz dagegen blockieren, machen sie sich mitschuldig am weiteren Rückgang von Kiebitz und Wiesenbrütern“, so Geilhufe. Der Kiebitz steht exemplarisch für alle Agrarvogelarten, denen die intensive Landwirtschaft mit hohem Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden zu schaffen macht. „Häufig müssen die Küken für die Suche der Nahrung mehr Energie aufwenden als sie zu sich nehmen können. Die Reproduktionsraten sind meist zu gering, um wenigstens den aktuellen Bestand halten zu können“, so Constanze Gentz, Initiatorin der Petition. „Zusätzlich zum Nahrungsmangelsteigt stetig die Zahl der Räuber, wie Fuchs und Dachs. Da hilft aktuell nur ein großräumiger Elektrozaun um das Brutareal, in dem auch Wasserstellen und Kiebitzinseln enthalten sein sollten“, erklärt Gentz. Constanze Gentz betreut seit 2016 die Kiebitze im unteren Aubachtal. In den vergangenen drei Jahren reichten die von den Behörden mit dem Landwirt abgesprochene Maßnahmen für einen Bruterfolg nicht aus, die hochgepäppelte Koloniegröße von 13 Altvögeln wurde stattdessen weiter geschwächt. „Unserer Verzweiflung war so groß, dass wir die Petition starteten, um für die Kiebitze in Seefeld stellvertretend für ganz Bayern eine Verbesserung herbeizuführen“, so Günter Schorn, Vorsitzender der Kreisgruppe Starnberg. „Wir freuen uns sehr, dass daraufhin in Seefeld die Maßnahmen an die Forderungen der Petition angepasst wurden und wir damit schon einen ersten Erfolg haben. Der muss jetzt dauerhaft gesichert und ausgeweitet werden.“ Das gesamte Brutareal wurde mit einem Elektrozaun geschützt und eine Sommerfeldfrucht eingesät. Nach drei Jahren Brutausfall freut sich die BN Ortsgruppe heuer endlich wieder über sieben flüggen Jungvögeln aus fünf Gelegen. Der BUND Naturschutz (Kreisgruppe Starnberg und Ortsgruppe Seefeld) haben daher den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aufgefordert, funktionierende Konzepte in der Landwirtschaft für den Artenschutz flächendeckend in ganz Bayern durchzusetzen – nicht nur in einzelnen Modellregionen.
Für Rückfragen:
Felix Hälbich,
Pressesprecher, Referent für Medien und Kommunikation
Tel. 0 89 / 5 14 69 76 11; 01 71 / 3 37 54 59
E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de
Constanze Gentz,
Initiatorin der Petition, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Seefeld Tel.: 01 60 / 33 69 145
E-Mail: info@bn-seefeld.de

Grünes Familienpicknick in Sommerlaune
Gut belebt war die Streuobstwiese am Ende des Frauwiesenweges, als die Gilchinger Grünen zum Familien-Picknick eingeladen haben. Federball, Geschicklichkeitsspiele mit Walnüssen, Dosenwerfen mit Fichtenzapfen, Bogenschießen und vieles mehr haben diejenigen ausprobiert, die sich einen aktiven Nachmittag gewünscht haben. Außerdem konnten die Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen es sich auf den Picknickdecken gemütlich machen, an einer interessanten Führung durch den benachbarten Lehrgarten des Obst- und Gartenbauvereins teilnehmen, Leckeres von gut bestückten Buffet genießen und sich zu aktuellen Themen untereinander oder auch mit Mitgliedern der Gilchinger Grünen-Fraktion sowie der Landtagskandidatin Andrea Schulte-Krauss austauschen.

Überwältigt von der Resonanz zeigte sich die Organisatorin Andrea Schulte-Krauss: Hatten sich doch rund 60 Personen zur Informationsveranstaltung der Landtagskandidatin und ihres Podiums aus Spezialisten eingefunden.

„Der Anlass war eigentlich ein ärgerlicher“ so Schulte-Krauss “ Im Wirtschaftsausschuss der Landtags war eine Antrag des CSU Abgeordneten Benjamin Miskowitsch eingegangen, der Bund möge das Tanklagergelände zurück kaufen. Ein echter Schaufensterantrag.“

Über generelle Verkaufsabsichten ist nicht einmal der Gemeinde Krailling etwas bekannt und ob es für die Region mit dem Bund als Verhandlungspartner leichter ist, ihre Interessen zu wahren ist fraglich. Besonders apart findet Schulte-Krauss, dass just diese CSU, die jetzt auf Rückkauf drängt den Wirtschaftsminister stellte, als das Gelände privatisiert wurde.

Die genaueren Zusammenhänge hierzu stellte als Vertreter im Wirtschaftsausschuss Benjamin Adjei, Landtagsabgeordneter der Grünen, dar. Zunächst kam dieser Antrag nicht von der Fraktion, sondern vom Stimmkreisabgeordneten Fürstenfeldbruck-Ost, was ein beliebtes Wahlkampfmittel ist und auch als  Zeichen gewertet werden kann, dass selbst die eigene Fraktion diesen Antrag als Nebenkerze sieht. Alleine die Verwendbarkeit der unterirdischen Tanks für Wasserstoff ist in keiner Weise gesichert, viel mehr werde damit am fossilen Zeitalter festgehalten und das ist alles andere als zukunftsorientiert. Darüber hinaus, und da sind sich die Diskutierenden einig: wenn es der Landesregierung ernst sei mit dem Schutz der Region, könnte auch der Freistaat als Käufer eintreten. Hier könnten jedoch widerstrebende Interessen, ebenso wie bei der Unterstützung des Antrags, ein Problem darstellen: Der Freistaat und der Bund sind in massivem Verzug, was den Brenner Nordzulauf zum Brenner Basistunnel betrifft. Die Bündnispartner Österreich/ Schweiz/ Italien sind da schon viel, viel weiter und nun ist Deutschland im Zugzwang. Doch auch dieses Versäumnisse dürfen nicht zu einem ungeeigneten Standort und über gebührlichen Lasten von Flora, Fauna und natürlich auch Menschen gehen.

Gegen den Standort sprechen, so erläuterten Werner Engl, Gemeinderat in Krailling und Mitglied des Grünzug Netzwerk e.V. ebenso wie Günter Schorn vom Bund Naturschutz, schon die Schienenverbindungen. Die geben eine solche Mehrbelastung einfach nicht her. Das bedürfte massiver Investitionen und würde trotzdem den ohnehin schon fragilen Fahrplan von Regional- und Nahverkehr gefährden. Dies  bekräftigten auch Joachim Bender aus Gräfelfing, der den dritten Bürgermeister Martin Feldner vertrat, und Herbert Stepp aus Planegg. Denn auch für Gräfelfing könnten damit längst begrabene Pläne einer Bahnunterführung für den Kraftverkehr wieder aufs Tapet kommen.

Diese Überlegungen, zusammen mit den erneut laut werdenden Forderungen nach einem Ringschluss bei der A99 führt, wie Schulte-Krauss zusammenfasst, am Ende eben nicht zu einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene, sondern zu noch mehr Straßenbau mit all seinen negativen Folgen.

Insofern sollten doch zunächst alle Möglichkeiten und auch die finale Trassenführung auf den Tisch gelegt werden um dann sinnvoll und zielgerichtet entscheiden zu können.

Da leider die Informationslage seitens der Kommunen und des Landes sehr mager ist, habe ich hier einmal ein paar Dokumente hinterlegt:

Kurze Zusammenfassung der Historie des Tanklagers/ Pioniergeländes (aus einem GR-Antrag zur Unterschutzstellung)

FNP Pioniergelände von 1996 mit geplanten Naturschutzgebieten

Lageplan der Tanks

Stellungnahme der Regierung von Oberbayern zur Änderung des FNP „Tanklager“ vom 20.02.2011

Antrag Bund Naturschutz zur Unterschutzstellung des Pioniergeländes 2011

Niederschrift der öffentlichen Sitzung des Umweltausschuss  vom 07.07.2021

Anfrage der Grünen im Kreistag  vom 28.02.2023 mit Protokoll der Begehung des Tanklagergeländes vom 27.09.2022

Bericht im MM 19.05.2023

Mit der AWISTA durften wir als Verwaltungsbeirät*innen die Biogasanlage des AVA Augsburg besichtigen.

Aus dem Inhalt der Biotonne wird in der Bioabfallvergärungsanlage und der nachgeschalteten Biogasaufbereitungsanlage Biogas in Erdgas-Qualität hergestellt

In den Fermentern wird durch Mikroorganismen, wie sie auch in der Natur vorkommen, unter Luftausschluss der Bioabfall vergoren und Biogas produziert.

In der Biogasaufbereitungsanlage wird das Rohbiogas mit Aktivkohlefiltern gereinigt und anschließend über Membranen geführt. Das so entstehende Bioerdgas wird in das Erdgasnetz eingespeist und z. B. an Tankstellen als Kraftstoff an die Verbraucher abgegeben.

Durch die Speicherbarkeit des Bioerdgases im Erdgasnetz ist eine bedarfsgerechte und umweltfreundliche Nutzung möglich.

Die AVA erzeugt jährlich rund 40 Millionen Kilowattstunden Bioerdgas. Diese Menge an Bioerdgas würde den Kraftstoffbedarf von 3.800 PKW bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 km decken oder zur Wärmeversorgung von 4.000 Einfamilienhäuser (3 Personen) ausreichen.

Und hier wollten die Landkreise Starnberg und Fürstenfeldbruck mit einsteigen. Leider ist dieser Plan am Tag vor unserer Fahrt geplatzt und wir bekamen im Bus diese „Tischvorlage“

So unschön diese Nachricht war, so spannend war die Exkursion. Denn leider sind solche Anlagen und auch die Erweiterungen noch immer nötig, da unser Müllaufkommen im Landkreis immer weiter steigt. wir müssen uns klar sein, und auch das zeigt diese Absage: Vermeiden ist besser als Verwerten.