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Ich, als Gemeinde-und Kreisrätin mag öffentliche Sitzungen. Ich mag es, wenn die Bürger*innen aus erster Hand erfahren können, warum ich eine Entscheidung treffe.

Und die Bayrische Gemeindeordnung sieht auch vor, dass erstmal alles öffentlich behandelt wird, und gibt nur zwei Ausnahmen vor:

Dort heisst es im Art 52 (2)

(2) 1Die Sitzungen sind öffentlich, soweit nicht Rücksichten auf das Wohl der Allgemeinheit oder auf berechtigte Ansprüche einzelner entgegenstehen. 2Über den Ausschluß der Öffentlichkeit wird in nichtöffentlicher Sitzung beraten und entschieden.

Als wir nun also die Ladung erhielten, und das Thema (mal wieder) mit wenig Information zur Vorbereitung auf der Tagesordnung stand, haben sich einige Kolleg*innen und auch ich die BayGo vorgenommen und sind zu dem Schluss gekommen, dass ein großes öffentliches Interesse besteht und kein Kriterium für Nichtöffentlichkeit erfüllt ist. Mehr noch: die Gefahr eines nichtigen Beschlusses steht im Raum.

Ich frage mich natürlich, warum ich solche Überlegungen anstelle, und das Rathaus wohl nicht. Aber am Ende: Was wäre denn die Folge eines nichtigen Beschlusses? Der Bürgermeister hätte wieder freien Entscheidungsrahmen und wäre formal nicht mehr an das Entscheidungsergebnis gebunden. Ich hoffe, er hätte so oder so nie gegen unser Votum gehandelt, aber bei Beschluss zugunsten seines Vorschlags, hätte ihn der nichtige Beschluss nicht gehindert, zu Ungunsten wäre es ein nichtiger Beschluss gewesen.

Doch ich möchte hier Hanlons Razor Gehör geben, welches empfiehlt, nicht Böswilligkeit in betracht zu ziehen, wo es auch ein Fehler ohne Hintergedanken sein kann. Im Original lautet es: „Never attribute to malice that which can be adequately explained by stupidity“ ( So würde ich das natürlich nicht sagen) Doch die Unfähigkeit wenigstens vor Eintritt in dieselbe die Zustimmung des Gemeinderats zur Tagesordnung zu bekommen, spricht dafür.

Aber es gibt, glücklicherweise, wenig, was nicht ein aufmerksamer Gemeinderat korrigieren kann. Hier in Form eines Antrags zur Änderung der Tagesordnung.

Allerdings war nicht nur die nichtöffentliche Behandlung aus unserer Sicht zu rügen, sondern auch die spärlichen Informationen, die uns an die Hand gegeben wurden: Ein Professor aus Heidelberg sieht eine Klage gegen die Einbeziehung von Kosten für Einrichtungen und Betrieb des Landratsamtes als Staatsbehörde als zielführend an. Ob das nur auf dem Wege einer Klage gegen das Landratsamt oder auch durch eine Klage des Landratsamtes gegen den Freistaat, was am Ende auch ein Ziel der Klage der Gemeinde Krailling sein muss, geschieht, wird nicht thematisiert.

Ich bin Kreisrätin und natürlich wurden wir auch seitens der Landkreisverwaltung informiert, was da gerade passiert. Aber ich bin keine Juristin und ich darf auch keine Informationen aus einer nichtöffentlichen Information weitergeben. Daher beantragten wir, dass wir beide Seiten hören möchten um uns fachgerecht informiert entscheiden zu können.

Nun drängte aber zudem die Zeit: Der Kreisumlagebescheid wird nächste Woche wirksam. Doch, das Schicksal ist mit den Tapferen: Der Landrat hatte just an diesem Abend Zeit, der Einladung nach Krailling spontan zu folgen. Welch Glück 😉

 

Die Behandlung des Tagesordnungspunkts im Verlauf der Sitzung zeigte, wie schlau es gewesen war auf Öffentlichkeit und Ladung des Landrats zu bedingen:

Der Vortrag des RA Langgartner bestand neben der Erklärung der Doppelfunktion des Landratsamtes und einer Präsentation der Zahlen, die die Rathausverwaltung bereitgestellt hatte, vorwiegend aus Hinweisen auf die Haftung des Gemeinderats bei Vorsatz, grober Fahrlässigkeit und Untreue.

Na Mahlzeit! So stell ich mir Ehrenamt vor. Wenn ich nicht den Plänen des Bürgermeisters zustimme, drohen mir rechtliche Konsequenzen. Aber, kennt Ihr die tolle Seite von Mai Ling zu Populismus? Die ist hier

Und wie ich mir so die Schilderung des Unheils, dass über uns hereinbrechen wird, wenn wir falsch abstimmen, anhöre fällt mir das ein:

Die Motte & Bailey-Taktik: Stoßen Populisten mit einer besonders kontroversen Aussage auf Kritik, schwächen sie ihr Argument so sehr ab, dass es einfacher zu verteidigen ist. So erscheint auch die ursprüngliche Aussage schwerer angreifbar. Die Metapher: Auf dem Burghof (Bailey) darf man schon mal eine große Klappe riskieren, bei Gegenwehr kann man sich ja auf den sicheren Turm (Motte) zurückziehen.

Uns wurde als erstmal gesagt, was uns so alles widerfahren kann (böse Zungen haben das in der Sitzung als Drohung verstanden) und dann leider hinterhergeschoben, dass das passieren könnte. Vielleicht. Wenn wer klagt. Und uns dann z.B. Untreue attestiert werden kann. Also eher unwahrscheinlich.

Also viel Drohung, wenig Information. So hat das unsere 2. Bürgermeisterin Ricarda Weimar zusammengefasst.

Soweit so gut. Einige Zeit ist vergangen und der Landrat sitzt immer noch wie bestellt und nicht abgeholt hinten im Raum. Würde ich wen in der Nacht nochmal rauszitieren, würde ich ihn sehr zuvorkommend behandeln. Egal.

Auftritt Landrat: Wegen solcher Drohungen brauchen wir uns überhaupt keine Sorgen machen. Wir dürfen vertrauen in die behördliche Arbeit haben und müssen nichts juristisch prüfen.

Es folgt ein längerer Vortrag, wie es aus Sicht des LRA aussieht. Hier wird endlich auch meine Frage beantwortet, warum die anderen Bürgermeister ( von den eh nur dreien) nicht mitmachen: Das LRA hatte informell zugesagt, selbst zu klagen. Jetzt hat er es öffentlich gesagt. Das zählt für mich.

Gut, den Satz, dass wen Krailling gegen das LRA klagt, klagt das LRA nicht gegen den Freistaat hätte er sich aus meiner Sicht sparen können, aber da will ich in Anbetracht der Uhrzeit, der Wartezeit und des forschen Auftritts des gemeindlichen Anwalts nicht päpstlicher als der Papst sein. Denn es war ein guter Vortrag. So gut hätte ich das nie rüberbringen können.

Am Ende sehe ich es so:

  • Das Gutachten ist sinnvoll. Denn es stimmt schon, dass den Kommunen immer mehr aufgelastet wird, sie aber keine finanzielle Kompensation erhalten. Die Finanzierung der Kommunen muss m.E. auf den Prüfstand gestellt werden: Denn unsere Kosten steigen proportional zu den Einwohner*innen (Betreuungskosten, Infrastruktur) aber die Finanzierung hängt am Gewerbe mit seiner sehr volatilen Gewerbesteuer und dem massiven Konkurrenzdruck unter den Kommunen
  • Ich bin auch bereit, auch wenn es anders ausgemacht war, einer Beteiligung an den Kosten zuzustimmen. Das haben wir gestern auch so an Rande erfahren. Hätte ich gerne gleich gewusst
  • Die Mandatierung des Bürgermeisters für Gerichtsprozesse hat vom Gemeinderat zu erfolgen. Es ist nicht der Großmut von Herrn Haux, dass er es auf die Tagesordnung setzt, auch wenn er es so dargestellt hat.
  • Und diese Abstimmung sollte auch nicht dazu dienen, mal wieder den Gemeinderat schlecht hinzustellen: Der Bürgermeister sollte hinter den Ratsentscheidungen stehen, wie es sich für einen Demokraten ziemt. Und nicht medial hinterhertreten, wenn einer seiner Ideen nicht durchgeht. Vielleicht haben auch andere Leute Lebenserfahrung und Kompetenz, die er uns mit solchem Gebaren abspricht.
  • Letztlich: In Abwägung ist ein Alleingang der Gemeinde Krailling abzulehnen. Denn ein Landkreis ist eine Solidargemeinschaft, die gemeinsam zum Besten aller handeln soll. Solch ein Alleingang könnte viele Folgen haben, die ich fürchte, der Bürgermeister nicht bis zum Ende durchdacht hat: Sollten wir wirklich durch die Klage Geld zurück erhalten, zahlt das erstmal (und in diesem Jahr sicher ohne Erstattung vom Freistaat) der Kreis und damit die anderen Kommunen. Die werden höher belastet. Wenn der Landrat ernst macht und nur eine Klage am Hals haben will, so würde die Klage Kraillings erst einmal den Weg für alles andere verbauen. Und zu guter Letzt ist gemeinsam mehr zu erreichen, das ist ein dickes Brett und zu dick für das kleine Krailling, auch wenn sich damit der Bürgermeister auf allen Titeln der Gazetten wähnt.

Die Abstimmung fiel am Ende klar gegen eine vom Bürgermeister angestrebte Klage aus. Es gab nur vier Befürworter*innen, von denen die FDP Fraktion und der Bürgermeister namentlich genannt werden wollten.

Am Ende tat noch er Kollege und Jurist Walterspiel, was ich eigentlich von dem von der Gemeinde bezahlten Anwalt erwartet hätte: Er beantragte schriftlich im Beschluss festzuhalten, dass wurd nicht aus dem holen Bauch, sondern „auf informierter Grundlage getroffen [hat]. Basis war eine umfassende persönliche Information des Landrats Frey über die Erfolglosigkeit einer Anfechtungsklage, fehlende Präzedenzfälle und fehlende, substantiierte Anhaltspunkte, dass der Landkreis den Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Verwaltung bei der Kreisumlage verletzt hat.“

Auch hier stimmten Bürgermeister, FDP und SPD dagegen. Warum? Ich weiß es nicht. Wollen der Bürgermeister und die Kolleg*innen, dass wir, die wir sorgfältig abgewogen haben, negative Folgen aus unserem Ehrenamt erleiden? Ich möchte diese Frage nicht beantworten.

Ich denke, es war durch die gute Vorbereitung des Gemeinderats ein guter Punkt und eine der besten Diskussionen, die ich in den letzten 10 Jahren  in diesem Gremium erlebt habe.

Insofern denke ich, war Transparenz und das Wohl der Gemeinde angeht, hat der Gemeinderat einen großen Coup geliefert und damit den vermeintlich großen Coup der Bürgermeisters als unausgegoren und nicht bis zum Ende durchdacht entlarvt.

Zunächst hier die Tagesordnung.

 

Da werde ich doch glatt angesprochen, warum ich heute so freundlich bin.

Ich bin eigentlich gar nicht so freundlich eingestellt, denn die Sitzung beginnt eine halbe Stunde früher und ich habe mit vielen Kolleg*innen hart um den Beginn 19:30 gekämpft, weil wir alle berufstätig sind und der Gemeinderat ist halt ein Ehrenamt.

Und ich habe auch nicht so freundlich begonnen. Denn zuallererst wollte ich gerne ein neu zu berufenes Mitglied im Stiftungsrat für die Kraillinger Bürger- und Rotkreuzstiftung persönlich kennenlernen wollte, wenn ich es entsende. Also gleich mal verschoben.

Dann das Seniorenbeirats-Dilemma, zu dem eigentlich alles gesagt ist in diesem Leserbrief

Klar ist es ärgerlich, wenn man sich um ein Ehrenamt bewerben will und dann an Formalia scheitert. Aber es ist schon auch so, dass es klar in der Setzung geregelt ist, welche Voraussetzungen es für die Bewerbung gibt. Und gerade die Damen Wolf und Sanftl hätten das den Mitbewerber*innen schon sagen können.

Jetzt haben wir also die Wahl verschoben. Auf den 19.02.2024. Hoffentlich sind jetzt alle zufrieden und beim nächsten Mal läuft es besser.

Spannend für mich ist immer die Vorstellung des Kraillinger Asyl-Koordinators, und ich bin wie immer für eine Verlängerung seines Vertrags, aber das ist nicht öffentlich…bis zur nächsten Sitzung. Es bleibt also spannend.

ÖPNV gibt es auch nicht öffentlich, aber dafür einige Anträge.

Beim Antrag der FDP merkt man schon, dass in deren Köpfen die Grenzen zwischen Politik und Wirtschaft sehr fließend sind. Denn natürlich kann die Gemeinde nicht eine Informationsveranstaltung für einen privaten Anbieter ausrichten.

Andererseits, es geht um erneuerbare Energien, hier Photovoltaik, das finde ich ja an sich gut. Nur Lobbyismus mag ich nicht. Und was eine gute Kommunalpolitikerin ist, die macht auch aus Wenig etwas: Zur nächsten Bürgerversammlung gibt es für Firmen und Vereine die Möglichkeit, sich zu präsentieren und für die Bürger*innen die Möglichkeit sich zu informieren. Über die Energiewende. Das finde ich gut. Der Bürgermeister auch. Ist halt so. Antragsänderung einstimmig angenommen ;-)

Unser Antrag zum Glück auch. Dazu gibt’s nen eigenen Artikel zum Antrag, der erfreulicherweise auch angenommen wurde.

Ebenso wie die Anträge von CSU und FBK, zu Grundstücksverkäufen und einem Bericht vom Seniorenbeirat.

Der Rest ist Schweigen, also NÖ .

 

Ich bin berühmt !

Naja, so ein bisschen. Zumindest in der größten Gautinger Facebook-Gruppe.

Da weiß jetzt jede*r, dass ich FreiWild als zumindest rechtsoffene, musikalisch mediokre Combo ablehne und dass ich für mich selbst beschlossen habe, gendergerecht zu schreiben.

Sind das wichtige Informationen über mich? Ich weiß es nicht. Klar, es ist ein wichtiger Teil meiner Persönlichkeit, dass mir Gerechtigkeit am Herzen liegt. Daraus ergibt sich für mich zwingend, gegen rechte Strömungen zu sein und das auch in meiner Sprache auszudrücken.

Ob das immer mal wieder pejorativ in solchen Foren, die ja eigentlich zur Information über lokale Themen dienen sollen, auftauchen muss?  Sagt Ihr es mir.

Ich persönlich nehme es als Kompliment, wenn alte weiße Männer sich ereifern, wie ich mich äußere und frage mich gleichzeitig, wo die falsch abgebogen sein müssen, dass sie keine besseren Themen haben. Vielleicht sollte ich Mitleid haben? Aber nein, so ein gute Mensch bin ich dann doch nicht. Ich finde es ziemlich abstoßend, dieses Gegeifere und diese Versuche Menschen, die Dinge anders sehen zu diskreditieren zu suchen. Zumal wenn man damit rechten Gruppierungen in die Hände spielt.

Wer mich kennt weiß, dass ich niemandem verbieten will schlechte Musik zu hören oder das generische Maskulin zu verwenden. Das können Geschmack und Anstand, aber ich will es nicht.

Daher verstehe ich den Aufriss nicht. Vielleicht stinkt es den Herren ja, dass sie tief im Inneren wissen, dass ich richtig liege und sie halt nicht? Aber dazu äußern sie sich ja nicht weiter.

Abwertung raushauen, und das wars.

Ist es das, was uns gesellschaftlich weiter  bringt? Ach ja, das war im Rahmen der Ankündigung eine Veranstaltung der BI Gegenwind im Würmtal, die bekanntermaßen gern Seite an Seite mit der AFD demonstrieren und aus deren Reihen auch gerne mal Diskreditierungs- und Vergrämungsversuche gegen mich gestartet werden. Hier der Thread, falls es wen interessiert. Und hier und hier.

Andererseits, wenigstens werfen die Herren keine Steine und trauen sich nur in der Sicherheit des Internet zu stänkern :-)

Was für ein Wahlkampfhöhepunkt!

Nach einem Treffen mit Vertreter*innen von ver.di und gutem Austausch zum kommenden Postgesetz ging es bei vollem Saal nach bewegenden Reden los mit regen Diskussionen.

Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, soziale Gerechtigkeit. Den Freien Wählern hätte es vorm Mund geschäumt.

Aber selten konnte ich so fundierten Ausführungen wie denen von Claudia, die frisch von der „Zamreissen-Demo“ kam und Frank!

Solidarität hat viele Facetten.

Herrjeh! Was habe ich gezaudert, nach den Nachrichten im Radio nachzuschauen, wie Starnberg bei der U18 Wahl entschieden hat. Umso größer die Freude, dass wir stabil gegen rechts sind und wir Grüne sogar unseren Platz 1 behaupten konnten.

Was soll ich viel reden? Ich will alles daran setzen, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen ♥

Vielleicht hat sich ja der eine oder die andere beim Lesen der Homepage schon oft gedacht: Hier würde ich gern noch mehr unterstützen.

Und wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Aber über ein wenig finanzielle Unterstützung wäre ich natürlich schon dankbar.

So kosten zum Beispiel die Großflächenplakate, die wir bespielen müssen, um sichtbar zu sein, pro Plakatierung rund 300 EUR. Ganz schön viel, aber wenn wir das nicht machen, heißt es, die Grünen wollen ja nicht richtig. Ich habe das schon mal bei mir vor Ort getestet. Keine Plakate fallen negativ auf. Das ist zwar aus ökologischen wie ökonomischen Gründen unschön, aber ad hoc nicht zu ändern.

Auch wenn wir Grafik, Layout und viele Verteilungsaufgaben durch freiwillige Arbeit sehr günstig halten, Druckkosten gibt es trotzdem.

Genug gejammert. Also, wenn Ihr unseren Wahlkampf um einen Sitz im Landtag unterstützen wollt, hier ist die Bankverbindung:

 

Bündnis 90 / Die Grünen / KV Starnberg
Kreissparkasse
München-Starnberg-Ebersberg
IBAN: DE06 7025 0150 0027 4529 78
Betreff: LTW 2023

Ein herzliches Vergelt’s Gott und Dankeschön dafür!

Viel gibt es da jetzt nicht zu sagen. Ausser Danke, an alle, die geholfen haben und an alle, die ihn verteilen werden :-)

Zwei Anträge für Besichtigungstermine, die wir auch mit einem Bürgerantrag hätten haben können. Ich spare mir jetzt den Diskurs über Demokratie und warum man erst den Bürgerantrag abschmettern musste um dann zum selben Ergebnis zu kommen. Wir sind froh, dass die Transparenz gewahrt wird und interessierte Bürger*innen die Möglichkeiten haben, sich den Ort des Begehrens anzusehen.

Am Ende werden sicher die wirtschaftlichen Argumente zählen:

  • Wie viel bringt uns so ein Verkauf überhaupt?
  • Wann ist mit Erlösen zu rechnen?
  • Wie hoch sind die Investitionen, die getätigt werden müssen, bevor überhaupt Einnahmen fließen?
  • Ist unsere überlastete Verwaltung in der Lage, hier zeitnah zu agieren?
  • Wie sieht es denn mit den Sportplatzverkauf aus?
  • Was kommt in Tanklager auf uns zu?
  • Sollten wir nicht erst einmal laufende Projekte abarbeiten?
  • Was ist mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen?
  • Woher sollen die Fachkräfte kommen, die unserem Gewerbe schon jetzt fehlen?
  • Besteht überhaupt Bedarf in Zeiten von dezentralisiertem Arbeiten (Homeoffice, Tele-Arbeitsplätze)?

Aber zumindest ist die Frage nach der Transparenz beantwortet. Auf Initiative des GR-Kollegen Koch wird es wohl auch eine Podiumsdiskussion geben. Dieses Format ist einem Budenzauber, wie er vom Bürgermeister vorgeschlagen wurde, insofern vorzuziehen, weil alle Anwesenden in 1-2 Stunden alle auf den gleichen Informationsstand gebracht werden können.

Ich würde mich freuen, wenn das so klappt und wir eine inhaltsorientierte Veranstaltung ohne Kosten zulasten der Steuerzahler*innen zu produzieren. Nicht dass wir danach noch einen Hektar mehr verbraten müssen…..

Wie erwartet gab es im Nachgang zur inhaltlich sehr guten, demokratisch aber leider unterwanderten Veranstaltung von Fluglärm e.V. noch ein kleines Leserbriefnachspiel. Ob das nun einer Veröffentlichung wert war, obliegt den Medien zu befinden. Jedoch: Mich auf der einen Seite vorwurfsvoll anzusprechen, wir hätten der AFD ein Podium gegeben, aber dann AFD-Leserinnenbriefe abzudrucken widerspricht sich ein wenig.

Die Nachspielerin ist bereits bekannt, es ist dieselbe, die bereits vergeblich versucht hat, mich mit einer Anzeige zu diskreditieren. Die Geschichte dazu gibt es hier nachzulesen. Und, nur zur Erklärung: wer mit der AFD demonstriert, für die AFD Unterschriften sammelt und den Kandidaten der AFD nach dem Podium noch zu sich nach Hause eingeladen hat ist dem Umfeld der AFD zuzurechnen, auch wenn sie sich vehement distanziert. Also, ich steh zu meiner Partei-Präferenz…warum kann Frau H.das nicht? Schämt sie sich dafür?

Ich hätte mit dem Vorwurf eigentlich schon auf der Veranstaltung gerechnet: Ja, ich habe Frau H. die Unterschrift gegen die weiterführende Nutzung des Sonderflughafen Oberpfaffenhofen verweigert. Wie ich es auch bei ihren Sammlungen gegen die Geflüchtetenunterkunft, gegen Windkraft und für die Zulassung der AFD für die Kommunalwahl nicht unterschrieben habe. Doch von dieses zukünftigen Sammlungen konnte ich damals natürlich nichts wissen. Ich kann nur sagen: auf mein Bauchgefühl kann ich mich verlassen.

Zurück zur Unterschriftensammlung 2008: Ich werde von einer kurz zuvor neu zugezogenen Person angesprochen, dass ich mich gegen den zu erwartenden Lärm über Pentenried aussprechen soll. Das würde ganz schrecklich für uns hier.

Ich erinnere mich noch gut und den Teil, den ich ihr dann sagte, habe ich sogar auf der Versammlung von Fluglärm e.V. erzählt: Im Gegensatz zu ihr kenne ich die Fluglärmgeschichte Pentenrieds. So lange der Flughafen in Riem war, war Pentenried Teil der Einflugschneise, mit entsprechender Belastung. Wir waren auch Teil des Gebiets, auf dem der Fliegerhorst Fürstenfeldbruck seine Übungsflüge abgehalten hat. Täglich Schallmauerdurchbrüche. Wer das noch kennt, weiß, wie laut das ist.

Also, nur Pentenried vor 2-3 Überflügen täglich schützen zu wollen, auch wenn diese Flüge dann nur woanders drüber gehen? Für eine Sankt-Florians-Petition bin ich nicht zu gewinnen.

Ich bin sofort, und das habe ich klar so gesagt, dabei, Flüge wegen ihrer CO2-Bilanz zu reduzieren. Vor allem Kurz-und Ultrakurzstreckenflüge. Ich verstehe die Anwohner*innen sehr gut und bin froh, dass es hier eine Synergie gibt, wenn ich mich gegen einen Großteil der startenden Flüge aus Gründen des Umweltschutzes ausspreche, gleichzeitig die Lärmbelastung wegfällt.

Aber ich würde auch heute keine Petition gemeinsam mit Demokratiefeinden und AFD-Freunden starten, so wie ich damals meine Unterschrift verweigert habe.

Dazu kann ich gut stehen. Bei sinnvoller Erklärung statt völlig egoistischer Argumente gibt es heute, wie auch damals meine Unterstützung (für demokratische Parteien)

Das hat Frau H. in ihren Ausführungen wohl vergessen zu schreiben. Aber ich ergänze es gerne. Und bedanke mich recht herzlich für’s Kompliment: Wenn jemand, der mich so verabscheut nur eine 15 Jahre alte, nicht geleistete Unterschrift gegen mich ins Feldführen kann, muss ich ziemlich viel ziemlich richtig machen ;-)

Wer eine gute Petition unterschreiben will: Brandbrief gegen Rechtsextremismus

Wenn der OV Gauting zum Unterschriftensammeln ruft, bin ich gerne dabei. Gerade bei einem Thema, das so wichtig ist.

Und dessen Wichtigkeit und Angemessenheit viele noch nicht kapieren.

Wie lange ist es her, dass man erst mit 21 volljährig war? Wie lange mussten Frauen die Einwilligung des Vaters oder des Gatten bringen, um arbeiten zu dürfen? Das war auch immer ein Aufschrei und jetzt ist es normal und gut so.

Die Jugendlichen werden immer früher ins „echte Leben“ geworfen, sind politisch wie schon lange nicht mehr und werden für Fehler der Politik bezahlen müssen, wie noch nie.

Also, gesteht ihnen doch bitte zu, auch ein wenig teilhaben zu dürfen, am politischen Prozess.

Es ist entscheidend, dass junge Menschen die Möglichkeit haben, an politischen Entscheidungen teilzunehmen und ihre Interessen und Bedürfnisse vertreten zu können. Durch Partizipationsrechte können sie ihre Meinung ausdrücken und aktiv an demokratischen Prozessen teilhaben. Ich sehe es als Chance, jungen Menschen Verantwortung und Beteiligungsbewusstsein zu vermitteln, was für ihre persönliche Entwicklung und die Gesellschaft insgesamt von Vorteil ist.

Ich hoffe sehr, dass Vote 16 ausreichend Unterstützung findet. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Stimme zu erheben und sich politisch einzubringen, unabhängig von Alter oder anderen Merkmalen.

Und wer Angst um seine Pfründe hat, der sollte sich mal überlegen, warum.