Politischer Aschermittwoch

„Wannst Di auf an Mo verlasst, dann bist verlassen!“ Dieser Ausspruch meiner Mutter schoss mit heute durch den Kopf, als ich meine emails las. Das ist jetzt so nicht richtig, aber der zweite Strich auf dem Corona Test war der durch unser schöne Rechnung. Karl Bär, unser Ehrengast, war krank.

Dafür hatte er mit Marius Schlosser einen Boten mit Grußwort übersandt, was die rund 45 Gäste und Bobbi Gahn und mich sehr freute.

Ich selbst habe daraufhin meine Rede ein wenig erweitert, auch wenn mir gerade nicht humorig zu Mute war. Ich hatte bereits meine Fahrt nach Landshut gestrichen, da unser Huhn Hilde einen Legedarmvorfall hatte. Ohne näher auf unschöne Details eingehen zu wollen: Das ist etwas, was verstärkt durch die angezüchtete Maximierung der Legeleistung kommt. Lebewesen sind halt keine Maschinen, die industriell eingesetzt werden sollen.

Hildes letzte Reise

Hilde ist tot. Da war nichts mehr zu machen. Und ich denke an den Artikel 141 der Bayrischen Verfassung:

Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ist, auch eingedenk der Verantwortung für die kommenden Generationen, der besonderen Fürsorge jedes einzelnen und der staatlichen Gemeinschaft anvertraut. Tiere werden als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt. Mit Naturgütern ist schonend und sparsam umzugehen. Es gehört auch zu den vorrangigen Aufgaben von Staat, Gemeinden und Körperschaften des öffentlichen Rechts,
Boden, Wasser und Luft als natürliche Lebensgrundlagen zu schützen, eingetretene Schäden möglichst zu beheben oder auszugleichen und auf möglichst sparsamen Umgang mit Energie zu achten,
die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes zu erhalten und dauerhaft zu verbessern,
den Wald wegen seiner besonderen Bedeutung für den Naturhaushalt zu schützen und eingetretene Schäden möglichst zu beheben oder auszugleichen,
die heimischen Tier- und Pflanzenarten und ihre notwendigen Lebensräume sowie kennzeichnende Orts- und Landschaftsbilder zu schonen und zu erhalten.

Wenn ich der Landesregierung zum Aschermittwoch einen Tipp geben dürfte: Lest Unsere Verfassung und haltet Euch dran. Dann hätte ich viel weniger zu kritisieren.

Damit es ein bisschen lustiger wird, gibt es hier Auszüge aus meiner Rede….

Aber zurück zu dem, was unsere Regierenden so gesagt haben und etwas Lustigerem: des war super, die ham alle bloß über uns Grüne gred, des mach ich jetzt einfach a.
Und weil wir Grüne am besten darin sind, unser eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen, fang ich damit an und wie wir als „Verbotspartei“ von anderen Verbieter-Organisationen noch viel lernen können.

[…] Aschermittwoch! Quasi die Mutter aller Veggi-Days. Und der Start in den katholischen Veganuary aka Fastenzeit.
So viel Avantgarde traut man der katholischen Kirche gar nicht zu. Respekt!
Aber des is ja no ned alles. Ihr erinnert’s Eich an den Shitstrorm zum Veggie-Day? Die Empörung, wenn die Grünen zum Verzicht blasen?
Des gibt’s bei der Kirche nicht. Also, den Shitstrorm. Ohne Murren und ganz selbstverständlich gibt’s sogar in der CSU-Kantine freitags kein Fleisch. Veggie-Day light.
Schämen, Buße tun, um Vergebung bitten, Verbote akzeptieren…ja Fehler eingestehen und Besserung geloben. Geht alles.
Des wäre wie 10 Ave Annalena für den Roland Hefter und sein unmotiviertes Genderbashing oder 15 Habeck Unser für den Aiwanger, weil er sich bei Twitter unter falschem Namen selber loben wollte. 20 weil er zu blöd war, unter dem Zweitnamen zu schreiben.
Und was bekommen wir umgesetzt ohne auf dem Scheiterhaufen der öffentlichen Meinung zu landen? Das Billigste, was die Kirche im Angebot hat: Ablasszahlungen in Form von CO2 Zertifikaten.
Naja, da ist noch Lift nach oben. Klimaneutral natürlich.
Ich mach Euch jetzt ein Geständnis. Ich bin katholisch.
Und irgendwie, ganz tief in mir drin habe ich mir die kindliche Zuneigung zur Kirche behalten. Mit den Großeltern Sonntags in die Kirche, danach Sendung mit der Maus, Blumenkranz zu Fronleichnam und eine tolle Vorbereitungszeit zur Kommunion. Kindheitserinnerungen.
Jetzt für mich als Frau ist das mit der Kirche so ein bisschen wie im Märchen. Ihr wisst schon, da wo sie Stieftochter nix zählt. Wir Frauen sind halt irgendwie so sie Stiefkinder der katholischen Kirche. Blöd. Das ändert bei mir aber nix an dieser ominösen Zuneigung.
Guad. Dann halt anders rum: Wenn ich das bei mir nicht ändern will, dann muss ich die Umstände ändern.
Frauenrechte. Gleichstellung. Gendergerechtigkeit.
Ja, ich steh gern für Minderheiten ein. Frauen, Senior*innen, LGBTQ*, Migrant*innen und Kinder. Und bei Menschen höre ich nicht auf 😉
MINDERHEITEN: Frauen: 51%, Kinder: 13%, Senior*innen: 22%, LGBTQ*: 7,6%, Migrant*innen: 27,2%.
Das macht 120% !!! Hoppla! Na Gut, aber Ihr versteht was ich meine: Mir san die Mehrern! Für UNS muss Politik gemacht werden. Weil irgendwie sind wir ALLE. Und die, die wir nicht sind, die sind mitgemeint!

Damit das so wird, hab ich gestern mit der Kollegin von der SPD ein Video zum Equal Pay Day gemacht. Weil wir das beide wichtig finden. Wir haben Kaiserinnen schmarrn gemacht. Des is jet ned gegendert, sondern der war echt für unsere Sissi. Aber weil der Franzl so gierig war und die Sissi Schiss hatte nimmer ins Korsett zu passen, hat er ihn allein gefressen und im dann seinen Namen aufdruckt. Tja.
Die wichtigstes Erkenntnis von unserem Kochtermin war allerdings, dass wenn man nicht allerwei gut aufpasst, dann wird’s schwarz und des is dann bitter. Eigentlich kannst es dann bloß noch wegschmeissen. […]