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Gerechtigkeit hört nicht beim Menschen auf. Und wenn wir eine gute Zukunft für uns alle wollen, müssen wir auch wirklich alle meinen.

Meistens fallen jedoch die Lebewesen, die eben keine Menschen sind, da oft ganz zu Beginn der Überlegungen raus. Das ist schade und es beraubt uns zudem guter Lösungen für Probleme, die uns alle existenziell betreffen.

Klimaschutz ohne Tierschutz denken ist nur halb gedacht: Nachweislich ist die Massentierhaltung ein Kernproblem der Treibhausgas-Emission und Reduzierung beim Fleischkonsum wäre ein Teil der Lösung. Mehr noch als Verkehr, nur so am Rande.

Soziale Gerechtigkeit geht nicht einher mit industrieller Tierhaltung: Selbst wenn es den Hartgesottenen egal ist, wie viel Leid hinter ihrem täglichem Stück „Freiheit“ steckt: Gesund ist Fleisch aus industrieller Massentierhaltung nicht und so lange wir dieses System aufrecht erhalten, werden Leute mit weniger Geld auch weniger Gesundheit haben. Von Arbeitsbedingungen in solchen Betrieben mag ich nicht reden. Wer sich Tieren gegenüber schlecht verhält, tut das meistens auch gegenüber Menschen.

A propos Gesundheit: Wenn ich eine Katzenschutzverordnung will, ist das natürlich, um Tierleid zu mindern. ABER: Diese wilden Katzenkolonieen sind Brutstätten für Seuchen aller Art. Willkommen Zoonosen!

Das sind nur drei Beispiele, warum ich für Tierrechte eintrete.

Ach ja, das heisse Eisen Tierschutz und Landwirtschaft: Liebe Leute, erinnert Ihr Euch an „Benzin muss 5 Mark kosten“, „Wir dürfen uns nicht von fossilen Energien abhängig machen“? Kann erweitert werden. Ja, ich weiss, niemand mag Gscheidhaferln. Aber wir Grüne hatten halt schon oft recht und haben dafür doppelt Schelte bekommen: Wenn wir es gesagt haben und wenn es umgesetzt wurde. Klar, Veränderung ist nicht leicht, vor allem, wenn uns allenthalben vorgegaukelt wird, sie impliziere Verschlechterung. Aber ich halte es mit Lampedusa: “ Es muss sich alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist“ Aber: noch schlimmer ist eine Veränderung, auf die man nicht vorbereitet wurde. Und das passiert leider immer wieder und wir Grüne sind in der Rolle der Kassandra.

Darum finde ich, wir müssen auch unliebsame Forderungen offen kommunizieren. Und zwar laut, damit sich die Menschen darauf einstellen können. Auch die Landwirt*innen.

Denn, egal wie sehr auf der Populismusschiene geschrien wird “ Rettet Berta vor dem Schlachthaus“: Die Anbindehaltung ist ein Relikt ohne Zukunft. Und ja, wir brauchen Lösungen für Kleinbauern. Aber die Lösung ist auch nicht der Kleinbauer, der seine Tiere leiden lässt. Nur weil’s klein ist, ist es nicht zwingend auch gut. Das gilt auch für regional. DAs ist komplex, da braucht es halt komplexe Lösungen. Und die wollen wir. Wir wollen Landwirt*innen unterstützen, die sich auch Tierrechten verpflichtet fühlen und die sanktionieren, denen das am Hintern vorbei geht.

Da kann jede*r gewinnen. Man muss es nur wollen.

Anreize schaffen. So wie es Union und FDP doch immer fordern. Anreize dafür, dass es auch noch in Zukunft gut läuft und nicht irgendwann nur noch die großen die Umstellung schaffen. Das gibt es mit uns.

Wir können nicht die Tatsachen verändern, aber wir können dafür sorgen, dass wir mit den Tatsachen gut umgehen können.

Das ist unser Ziel. Das ist mein Ziel. Im Tierschutz und auch sonst.

Es gibt kein schlechtes Wetter….unter diesem Motto ging es für Gisela und mich nach Andechs zunächst zu einem Besuch in der großartigen Molkerei und dann zum Vortrag im Kloster-Gasthof.

Ein echtes Highlight waren der Vortrag von Barbara Scheitz und der Rundgang in der Molkerei!

 

Wusstet Ihr, dass über 90% der Milch beim Andechser von nicht-enthornten Kühen stammt? Ich nicht. Und dass Muttertierhaltung gefördert wird? Das ist ein wichtiger Punkt. Denn wer schon mal ein nur wenige Tage altes Kalb in seinem „Kälber-Iglu“ jämmerlich hat schreien hören, wer weiß, warum es so schreit, der vergisst das nicht.

Und wer nicht auf vegane Alternativen umsteigen möchte, dem seien Milchprodukte aus ökologischer Tierhaltung ans Herz gelegt.

Zu teuer? Das ist doch ein Fall für die Politik! Warum nicht dem Vorschlag der Öko-Bauern und Bäuerinnen folgen und 0% Mehrwertsteuer auf okölogisch erzeugte Produkte? Das würde es doch den Verbraucher*innen viel leichter machen „mit den Füssen“ abzustimmen und Nahrungsmittel, die vernünftig produziert werden zu kaufen.

Übrigens: die pflanzlichen Alternativen sind gar nicht das Problem der Öko-Milchwirtschaft. Das kann gut co-existieren. Aber der große Zulauf hin zu konventionell, also schlecht für Tier, Natur und Mensch produzierten Nahrungsmitteln ist immens. Und das müssen wir ändern!

Weil’s halt ned wurscht ist, was auf den Teller kommt!