Mit dem Wetter hatten sie schon mal Glück, die fast 400 Teilnehmer der Kundgebung „Walderhalt statt Kiesabbau im Lochhamer Schlag“ und auch die Stimmung war durchweg heiter. Zumindest im Hinblick auf die Chancen, das Naherholungsgebiet und damit auch den Bannwald erhalten zu können.
In jeder Rede wurde die Eilentscheidung des Bayrischen Verfassungsgerichts bezüglich der Auskiesung des „Douglaswäldchens“ gerne herangezogen. Es war ja für die Naturschützer auch ein großer Erfolg. Herbert Stepp, der für das Grünzug-Netzwerk Würmtal sprach, äußert sich dazu „Wenn das Douglasienwäldchen nicht ausgekiest werden darf, dann der Lochhamer Schlag erst recht nicht. Das Landratsamt sollte unverzüglich den Antrag ablehnen“.
Etwas problematisch ist jedoch die Kompetenzverteilung bei der Genehmigung: Das Gebiet liegt auf Gräfelinger Flur, was das Landratsamt München Land zur Genehmigungsbehörde macht. Allerdings liegt es direkt an der Grenze zu Hadern und der Blumenau und wird vor allem von den Anwohnern genutzt. Die haben allerdings kaum Mitspracherecht, ebenso wie die für sie zuständige Stadt München. Eine Situation, wie sie sich in den verschiedenen Anträgen zur Auskiesung übrigens öfter findet.
Interessant ist die Angelegenheit natürlich auch im Hinblick auf alle anderen Projekte, die eine Rodung und Herausnahme aus dem Landschaftsschutzgebiet erfordern. Kein Wunder also, dass sich unter den Teilnehmenden auch einige Ratsmitglieder aus Gauting und Krailling, sowie viele Interessierte aus Germering befanden.
Besonders interessiert zeigen sich natürlich im Hinblick auf das gewünschte Ratsbegehren die Kraillinger Grünen. Ihre Fraktionssprecherin und Landtagkandidatin Andrea Schulte-Krauss erhofft sich Rückenwind, wenn auch hier „die finanziellen Interessen Einzelner hinter dem Gemeinwohl und dem Schutz unsere Lebensgrundlagen zurückstehen müssen. Ein toter Planet ist halt auch nicht gut für die Wirtschaft.“ Zumal es sich beim Kiesabbau ja um temporäre Maßnahmen handeln soll, bei einer Gewerbegebietsausweisung ist der Wald für immer weg.
Es bleibt also spannend im Würmtal.